Deutsche Post muss Fairness auf dem Arbeitsmarkt wahren

Veröffentlicht am 13.05.2018 in Landespolitik

Wolfgang Decker: Deutsche Post muss Fairness auf dem Arbeitsmarkt wahren

Zu der Praxis der Deutschen Post, dass Arbeitsverträge nur entfristet werden, wenn die Beschäftigten in den ersten beiden Jahren weniger als 20 Tage wegen Krankheit gefehlt haben, sagte der der arbeitsmarktpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Wolfgang Decker, heute in Wiesbaden:

„Das ist eine Praxis, die man keinesfalls tolerieren darf. Die Deutsche Post ist schließlich nicht irgendein kleiner Krauter, sondern ein Großunternehmen, das ursprünglich staatlich war. Solche Praktiken kennt man eher von Firmen, bei denen ausländisches Arbeitsrecht gilt und bei denen wir das genau so wenig akzeptieren. Wenn ein Beschäftigter bei der Post, der zuverlässig und gut arbeitet, das Pech hat, sich in den ersten beiden Jahren ein Bein bricht und sich später noch einen hartnäckigen Grippevirus einfängt, dann guckt er in die Röhre. Das kann beim besten Willen nicht sein. Wir erwarten von der Deutschen Post eine umgehende Abkehr von dieser Praxis und fordern, dass die Beschäftigten nach der Probezeit, in der sie die von ihnen erwartete Arbeitsleistung erbracht haben, einen ordentlichen, unbefristeten Arbeitsvertrag erhalten. Das Unternehmen muss mit gutem Beispiel vorangehen. Auch über die Regelungen, dass Mitarbeiter höchstens zwei selbstverschuldete KFZ-Unfälle mit einem maximalen Schaden von 5000 Euro verursachen und Postboten in 3 Monaten nicht mehr als 30 Stunden länger für ihre Touren benötigen dürfen, kann man nur noch den Kopf schütteln. Hier wird der ständig zunehmende Arbeitsdruck allein auf den Rücken der Beschäftigten abgewälzt.“

 

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