Grundschulen besser ausstatten anstatt mit neuen Aufgaben weiter belasten

Veröffentlicht am 10.06.2016 in Landespolitik
 

Die Ablehnung einer SPD-Initiative für eine bessere finanzielle und personelle Ausstattung von Grundschulen in Hessen (Drucksache 19/3411) im Kulturpolitischen Ausschuss des Hessischen Landtags hat die SPD-Bildungspolitikerin Karin Hartmann wie folgt kommentiert:

„Die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag wollte mit ihrem Antrag erreichen, dass die Grundschulen für die Umsetzung von Inklusion und Integration sowie den Ausbau von Ganztagsbeschulung besser ausgestattet werden und weitere finanzielle und personelle Unterstützung erhalten. Mehr Personal, ausreichend Zeit, verbesserte Lern- und Arbeitsbedingungen sind Grundvoraussetzung für gute Bildung. Nach Ansicht von Schwarz-Grün haben Grundschullehrkräfte keinen Grund sich zu entrüsten, weil bereits paradiesische Zustände an den Grundschulen bestehen.

Wir haben die Probleme benannt, unter denen der Unterricht an den Schulen leidet. Die Klagen und Überlastungsanzeigen von Lehrkräften über die steigende Belastung durch zusätzliche Aufgaben und Erwartungshaltungen werden von Schwarz-Grün einfach ignoriert. Obwohl viele Schulleiterstellen an Grundschulen vakant sind, findet Schwarz-Grün, dass Schulleiterstellen so attraktiv und begehrt sind wie nie. Auch halten sie die Kürzungen von 150 Stellen im Bereich der Grundschulen für verkraftbar, schließlich habe es keinen Sturm der Entrüstung gegeben.

Es ist eine Unverfrorenheit, wie oberflächlich und arrogant Schwarz-Grün die Warnungen und Proteste in den Wind schlägt und scheinbar den Blick auf die Realität verloren haben. Statt dem SPD-Antrag zu folgen, argumentieren sie mit der „Macht der Zahlen“ und sehen Grundschulen in Hessen optimal ausgestattet.

Im Gegensatz dazu bleibt die SPD-Fraktion dabei, dass die große Fülle von zusätzlichen Aufgaben für Grundschullehrkräfte, wie etwa der „Pakt für den Nachmittag“, die Umsetzung der Inklusion, die Integration von Kindern ohne oder mit nur geringen Deutschkenntnissen und die zunehmende Gewichtung des Erziehungsauftrages mit einer entsprechenden Sach- und Personalausstattung einhergehen muss. Wissend, dass an Grundschulen die wichtigsten Weichenstellungen für den künftigen Bildungsweg getroffen werden, sollte sich dies auch in der Ausstattung von Grundschulen niederschlagen.“

 

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