Hessischer Lohnatlas reicht nicht aus!

Veröffentlicht am 17.03.2018 in Landespolitik

Lisa Gnadl: Hessischer Lohnatlas reicht nicht aus!

Auch zum diesjährigen Equal Pay Day am 18. März hat die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl spürbare Verbesserungen bei der Bezahlung von Frauen angemahnt.

„Seit dem ersten Equal Pay Day in Deutschland vor zehn Jahren hat sich leider nicht viel verändert. Der vom statistischen Bundesamt veröffentlichte Entgeltunterschied zwischen Frauen und Männern beträgt noch immer 21 Prozent. Wir müssen alles dafür tun, diese Diskriminierung von Frauen zu bekämpfen“, so Gnadl.

Langfristiges Ziel sei es, den Aktionstag in Deutschland, der  jenen Zeitraum markiert, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten, unnötig zu machen. Um dies zu erreichen, müsse auch landespolitisch mehr passieren.

„Auch in Hessen werden Frauen auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor diskriminiert. Durch den Hessischen Lohnatlas haben wir schwarz auf weiß vor Augen geführt bekommen, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt werden und es teils große regionale Gefälle innerhalb Hessens bei der Entlohnung gibt. Leider vergleicht der Lohnatlas nur die Vollzeit-Brutto-Monatsentgelte. Da vor allem Frauen überwiegend in Teilzeitbeschäftigungen tätig sind, bildet die im Lohnatlas dargestellte Lohnlücke in Hessen von 14 Prozent nicht die ganze Wahrheit ab. Hier wäre eine umfassendere Erhebung notwendig, um die tatsächliche Lohnungleichheit zwischen arbeitenden Frauen und Männern abbilden zu können“, so Gnadl. „Zudem vermissen wir über eine einfache Erhebung hinausgehende Akzente zur Lohngerechtigkeit der schwarz-grünen Landesregierung.“

Als „mutlos und desinteressiert“ bezeichnete Gnadl die Äußerung des Hessischen Sozialministers im Rahmen der letzten Plenarwoche, der darauf hingewiesen hatte, dass es im öffentlichen Dienst ja keine Lohnunterschiede gebe

„Was es im öffentlichen Dienst sehr wohl gibt ist ein Männerüberschuss in Führungspositionen. Das zeigt uns gerade die Hessische Landesregierung par excellence! Uns geht es darum, qualifizierte Frauen bewusst nach vorne zu bringen, nicht nur im Sinne einer Lohngleichheit sondern auch durch bewusste Förderung von Frauen in Führungspositionen. Auch hier zeigt sich das schwarz-grüne Kabinett mit 3 weiblichen Kabinettsmitgliedern ambitionslos. Inakzeptabel bleibt auch, dass auf der Ebene der Abteilungsleitung 3 Ministerien komplett frauenfreie Zonen sind.“

Auf Bundesebene ist die  SPD in Sachen Lohngerechtigkeit mit dem Lohntransparenzgesetz in der letzten Legislaturperiode einen ersten Schritt gegangen, um die Situation für Frauen zu verbessern.

„Wir als SPD setzen in Bund und Land das Thema der Gleichberechtigung und damit auch das der Lohngerechtigkeit ganz oben auf unsere Agenda. Unsere Ziele in Hessen wollen wir in einer SPD-geführten Landesregierung umsetzen. Dafür kämpfen wir in diesem Jahr“, so die SPD-Politikerin.

 

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