Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt im Main-Kinzig-Kreis durchführen

Veröffentlicht am 29.11.2017 in Landkreis

Bahnstrecke Hanau-Fulda: Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt im Main-Kinzig-Kreis durchführen

SPD Kreistagsfraktion stellt dazu einen Antrag zur Kreistagssitzung am 1. Dezember
 

 

Mit der Aus- und Neubaustrecke Hanau – Würzburg/Fulda werden Eingriffe in den Naturhaushalt vorbereitet. Derzeit befindet sich die Planung für den Abschnitt zwischen Gelnhausen und Würzburg/Fulda in der Vorbereitung zum Raumordnungsverfahren (ROV). Ziel dieses Verfahrens ist die Festlegung einer Vorzugsvariante unter Berücksichtigung aller Umweltbelange und unter Beteiligung der Öffentlichkeit.

„Derartige Großbauprojekte stellen zweifellos einen Eingriff in den Naturhaushalt dar. Mit unserem Antrag wollen wir daher die zuständigen Landesbehörden auffordern, die mit dem Aus- und Neubau der Bahnstrecke zwischen Gelnhausen und Fulda einhergehenden Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild im Main-Kinzig-Kreis notwendigen Kompensationsmaßnahmen auch hier bei uns im Main-Kinzig-Kreis durchzuführen. Dazu soll eine Steuerungsgruppe gegründet werden, die ein entsprechendes Kompensationskonzept für den Main-Kinzig-Kreis erstellt. Angehören sollen diesem Gremium Fachbehörden und anerkannte Verbände aus den Bereichen Landwirtschaft, Landschaftspflege, Wasser- und Naturschutz, Vertreter der Bahn und Hessen Mobil sowie Vertreter der Kommunen. Die von der Steuerungsgruppe festgelegten Maßnahmen sollen Bestandteil des Raumordnungsverfahrens sein und auch in das spätere Planfeststellungsverfahren übernommen werden. Eine Verlagerung der Kompensationsmaßnahmen außerhalb des Main-Kinzig-Kreises ist dabei soweit wie möglich zu vermeiden“, begründet der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag, Klaus Schejna, das Ziel des Antrages. 

Der MKK sei hauptbetroffen von der Planung, werde erhebliche Funktionsverluste im Naturhaushalt hinnehmen müssen und sollte somit von den Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen besonders begünstigt werden. Die unvermeidbar gestörten Funktionen des Naturhaushaltes im Main-Kinzig-Kreis seien auch dort gleichartig und gleichwertig wieder herzustellen. 

Auch wenn die Kompensationsmaßnahmen erst abschließend im Planfeststellungsverfahren festgelegt würden, sollte bereits frühzeitig im ROV sowohl politisch als auch durch die fachliche Stellungnahme auf die Berücksichtigung des Main-Kinzig-Kreises im Rahmen der Kompensationsplanung Einfluss genommen werden.

„In den 90er Jahren wurde für die Großbauprojekte A 66, A45 und Bundesbahnausbaustrecke ABS 5 das „Kompensationskonzept Kinzig“ im Rahmen einer Steuerungsgruppe erstellt und Kompensationsmaßnahmen im Main-Kinzig-Kreis umgesetzt. Eine ähnliche Vorgehensweise sollte auch im Rahmen der Aus- und Neubaustrecke Hanau – Würzburg/Fulda umgesetzt werden“, meinen die Sozialdemokraten im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises und hoffen auf eine breite Zustimmung des Plenums zum Antrag.

 

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