Personalknappheit in der Pflege sorgt für unzumutbare Arbeitsbedingungen und gefährdet Patientenwohl

Veröffentlicht am 22.10.2017 in Landespolitik

Personalknappheit in der Pflege sorgt für unzumutbare Arbeitsbedingungen und gefährdet Patientenwohl

Personalnotstand in der Pflege
 

Dr. Daniela Sommer hat erneut auf die nicht mehr zumutbare Arbeitsbelastung der Pflegekräfte in den Krankenhäusern hingewiesen. Sommer, die auch gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist, sagte: „Die Anforderungen in der Pflege sind für die dort Beschäftigten kaum noch zu erfüllen. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stark an, zudem werden die Patientinnen und Patienten älter und brauchen damit eine intensivere Betreuung. Im Zuge der Personalknappheit ist das Einspringen alltäglich, Überstunden sammeln sich an und eine verlässliche Planung der Freizeit ist kaum möglich. Das zehrt nicht nur am Körper, sondern auch an der Psyche. Knapp ein Drittel der in der Pflege Tätigen fühlt sich emotional erschöpft und befindet sich an der Schwelle zum Burnout.“

Das Statistische Bundesamt führt an, dass es im Jahr 2016 in Deutschland nur noch rund 325.000 in der Pflege Tätige gegeben habe, was im Vergleich zum Jahr 1991 einen Rückgang um ca. 1000 Personen entspreche. Gleichzeitig sei jedoch die Zahl der Patientinnen und Patienten in den Kliniken von 14,6 auf 19,5 Millionen im Jahr gestiegen. Mancherorts habe sich die Arbeitsbelastung für Pflegekräfte in Krankenhäusern fast verdoppelt. Sommer kritisiert, ohne zusätzliches Geld gebe es weder mehr Personal noch eine bessere Bezahlung, und erinnert an die von der SPD eingebrachten Gesetzesentwürfe: „Die Diskussion um die Rahmenbedingungen in der Pflege und schließlich um den Fachkräftebedarf drehen sich im Kreis. Wir werden als SPD-Landtagsfraktion nicht müde, uns weiterhin für Personalmindeststandards und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, um so die Belastungen im Pflegealltag zu reduzieren und letztlich Patientensicherheit zu gewährleisten.“

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz verweise außerdem darauf, dass sich die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in den vergangenen 25 Jahren um 66 Prozent auf mehr als 158.000 erhöht habe. Die Schere zwischen der Ärzteschaft und Pflegekräften werde somit größer. „Pflegekräfte leisten täglich wertvolle Arbeit für pflegebedürftige Menschen, wofür sie Zeit brauchen. Aber auch personelle Ressourcen, um den Ansprüchen einer qualitativen Pflege gerecht zu werden. Die Arbeitsbedingungen müssen verbessert werden, um in der Pflege Tätige zu stärken und zu unterstützen“, fordert Sommer. Es brauche Gesetze, die Pflegefachkräfte vor dauerhafter Überlastung, Unfällen und Berufskrankheiten schützen würden, so fordere es auch die Praxis.

 

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