Akzeptanz statt Ausgrenzung

Veröffentlicht am 06.04.2019 in Landespolitik

Akzeptanz statt Ausgrenzung

Der Hessische Landtag hat heute über die Bundesratsinitiative der Landesregierung für ein Verbot so genannter „Konversionstherapien“ debattiert. „Konversionstherapien“ sind zweifelhafte psychotherapeutische Verfahren, deren Vertreter die Homosexualität als behandlungsbedürftige psychische Störung interpretieren, die durch entsprechende Therapien „geheilt“ werden kann.

Für die SPD-Fraktion im Hessischen Landtag unterstützte deren stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin Dr. Daniela Sommer ein Verbot dieser „Therapien“. Sie stellten die sexuelle Identität von homosexuellen Menschen in Frage und gefährdeten deren psychische Gesundheit.

Sommer sagte: „In der seriösen Wissenschaft besteht Konsens darüber, dass Homosexualität keine Krankheit ist, sondern ein integraler Bestandteil der individuellen Persönlichkeit. Die Verfechter der so genannten ‚Konversionstherapien‘ stellen also die Persönlichkeit des Menschen in Frage, indem sie eine bestimmte sexuelle Orientierung als minderwertig und behandlungsbedürftig betrachten. Dabei richtet der Versuch, die sexuelle Identität zu verändern statt sie anzunehmen, erheblichen Schaden in der Psyche des Menschen an. Die entsprechenden Behandlungen zu verbieten, ist deswegen ein Gebot des Gesundheitsschutzes und des Schutzes der Persönlichkeitsrechte. Das Verbot von ‚Konversionstherapien‘ ist ein wichtiges Signal gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung von Homosexualität und für die Akzeptanz und Wertschätzung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Wir begrüßen deswegen die Initiative der Landesregierung, über den Bundesrat ein entsprechendes Verbot zu erlassen.“

Die SPD-Politikerin warnte zugleich davor, das Thema für parteipolitische Profilierungsversuche einzusetzen. Es sei auffällig, dass die Grünen in der hessischen Landesregierung das Verbot der „Konversionstherapien“ besonders intensiv betrieben, seit bekannt geworden sei, dass der Bundesgesundheitsminister einen ähnlichen Gesetzentwurf vorbereitet. „Schneller sein zu wollen als Jens Spahn, ist sicherlich die falsche Motivation für diesen richtigen Schritt. Aber genau das scheint ein Teil des Engagements zu sein, das die Grünen beim Verbot schädlicher Sexualtherapien an den Tag legen. Das ist bedauerlich, denn hier geht es nicht um Parteien, hier geht es darum, dass eine tolerante, aufgeklärte Gesellschaft das Recht auf Schutz und Stärkung der sexuellen und damit der persönlichen Identität durchsetzt. Das ist größer und wichtiger als jeder parteipolitische Geländegewinn“, sagte Daniela Sommer.

 

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