Schulgeld für therapeutische Heilberufe muss abgeschafft werden

Veröffentlicht am 23.06.2019 in Landespolitik

Eine Frage des politischen Willens – Schulgeld für therapeutische Heilberufe muss abgeschafft werden

Bild: Angelika Aschenbach

Der Hessische Landtag hat heute in einer Aktuellen Stunde über die Abschaffung des Schulgeldes für Auszubildende in den therapeutischen Heilberufen debattiert. In der Plenardebatte forderte die stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Dr. Daniela Sommer, das Schulgeld schnellstmöglich abzuschaffen. Sommer sagte: „In den therapeutischen Heilberufen beobachten wir schon länger einen Mangel an Nachwuchs und an Fachkräften. Bei den Physiotherapeuten sinkt die Ausbildungszahl deutlich, ebenso bei den Ergotherapeuten und den Logopäden. Denn natürlich hält das Schulgeld junge Menschen davon ab, eine entsprechende Ausbildung zu beginnen. Wenn wir die Patientenversorgung in Hessen auch in Zukunft sicherstellen wollen, dann können wir nicht länger zulassen, dass angehende Therapeutinnen und Therapeuten mit Schulden ins Berufsleben starten, weil sie für ihre Ausbildung auch noch bezahlen müssen.“

Inzwischen wanderten angehende Therapeutinnen und Therapeuten in namhafter Zahl für die Ausbildung in Bundesländer ab, in denen die Schulgebühren bereits abgeschafft seien, während sich in Hessen zehn von 16 Schulen die Ausbildung noch mit bis zu 499 Euro bezahlen ließen. „Das stellt auf mittlere und lange Sicht eine echte Bedrohung für die Versorgung der Patienten in Hessen dar“, so Sommer.

Die SPD-Gesundheitspolitikerin kritisierte, dass sich der Bund und die Länder in Sachen Schulgeld gegenseitig den schwarzen Peter zuschöben: „Der Bund sagt, die Länder sind verantwortlich, die Länder warten darauf, dass der Bund endlich etwas tut. Das gilt auch für Hessen, wo Sozialminister Kai Klose erst einmal darauf warten will, was eine Bund-Länder-Kommission feststellt, ehe er das Problem angeht. Und das, obwohl es dreizehn Bundesländer bereits geschafft haben, den Weg zur Schulgebührenfreiheit für die therapeutischen Heilberufe freizumachen. Es geht also – man muss es nur wollen“, so Daniela Sommer.

 

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