Sofortmaßnahmen für den hessischen Wald dringend erforderlich

Veröffentlicht am 06.04.2019 in Landespolitik

Sofortmaßnahmen für den hessischen Wald dringend erforderlich

In Erster Lesung hat sich der Hessische Landtag heute mit dem Gesetzentwurf für eine Erleichterung der Zusammenarbeit von Körperschafts- und Privatwaldbetrieben beschäftigt. Der forstpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Heinz Lotz, forderte in seiner Rede längere Übergangsfristen bei der Holzvermarktung für Kommunen.

Lotz sagte am Mittwoch in Wiesbaden: „Dieser Gesetzentwurf ist notwendig geworden, weil die meisten Kommunen nun das Holz aus ihren Wäldern selbst vermarkten müssen. Die SPD bleibt bei ihrem Standpunkt, dass angesichts des Rekorddürre-Jahrs 2018 die Übergangsfristen zur Holzvermarktung dringend verlängert werden müssen.“

Bereits in diesen Tagen werde die nächste Generation von Borkenkäfern ausfliegen, um sich in den geschwächten Bäumen einzunisten. Der Schaden, den diese Tiere im Wald anrichteten, sei kaum in Zahlen zu beziffern. Deshalb müsse man sich ernsthaft fragen, ob die Kommunen schon bereit seien, sich einer derartigen Herausforderung zu stellen. Alleine die personellen Ressourcen, die die Identifizierung befallener Bäume in Anspruch nehme, sei von kommunaler und privater Seite kaum zu stemmen. Hinzu kämen Aufwände für Fällen, Rücken und Abtransport des Holzes. Aber auch die Sägewerke würden an ihre Kapazitätsgrenze stoßen.

„Die anschließende Vermarktung der Bäume ist das nächste Problem, denn den Kommunen fehlt es oftmals noch an Erfahrung, das Holz bestmöglich zu vermarkten. Das hessische Holz darf nicht zur Ramschware werden. Deshalb darf sich das Land in dieser Krise nicht aus der Verantwortung stehlen. Einer Erleichterung der Kooperation von Körperschafts- und Privatwaldbetrieben stehen wir grundsätzlich als langfristige Maßnahme positiv gegenüber und warten die Anhörung ab. Aufgrund der Dürre und Schädlingsbefall wäre es als Sofortmaßnahme allerdings sinnvoller, die Selbstvermarktungsfristen zu verschieben, um den Schaden so gering wie möglich zu halten“, so Lotz.

 

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