Schwarzgrüne Landesregierung vernachlässigt Verstetigung Früher Hilfen

Veröffentlicht am 07.02.2018 in Landespolitik

Dr. Daniela Sommer: Schwarzgrüne Landesregierung vernachlässigt Verstetigung Früher Hilfen

Die stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Daniela Sommer, hat der schwarzgrünen Landesregierung vorgeworfen, die Verstetigung der sogenannten Frühen Hilfen insbesondere in Bezug auf die notwendigen  Ehrenamtsstrukturen zu vernachlässigen.

Sommer sagte dazu am Montag: „Auf meine Kleine Anfrage habe ich – wie in vielen anderen Fällen auch – nur sehr vage Antworten erhalten. Die Antworten helfen weder den Betroffenen, noch den Akteuren in diesem so wichtigen Bereich der Hilfen von Anfang an. Dabei sind Frühe Hilfen als lokale und regionale Unterstützungssysteme mit ihren koordinierten Hilfsangeboten für Eltern und Kinder ab Beginn der Schwangerschaft und in den ersten Lebensjahren extrem wichtig, um Beziehungs-, Erziehungskompetenz sowie die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Eltern zu fördern und nachhaltig zu verbessern.“

Die Bundesinitiative Frühe Hilfen umfasse vielfältige, einander ergänzende Angebote und Maßnahmen. Im Mittelpunkt stünden dabei die Gesundheitsförderung,aber auch Hilfestellungen in Problemlagen. So trage das Programm dazu bei, dass Risiken für das Wohl und die Entwicklung des Kindes zeitig wahrgenommen und reduziert werden können. Der größte Teil der Bundes- und der ergänzenden Landesmittel fließe in den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Netzwerke Frühe Hilfen.

„Leider bleibt die Qualifizierung von Familienhebammen sowie von Fachkräften der Frühen Hilfen fast unberücksichtigt und auch die Förderung der Ehrenamtsstrukturen steht nicht im Fokus“, bemängelte Sommer. Damit gerate der Erfolg des Programms erheblich in Gefahr.

Nach Informationen von Sommer habe das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in einer Veranstaltung im November in Wiesbaden konstatiert, dass bei der weiteren Ausrichtung der Frühen Hilfen nun auch die Ehrenamtsstrukturen besser in den Blick genommen werden sollten. „Insbesondere die Ehrenamtsprojekte sind ein wichtiger Bestandteil. 52 davon wurden aus dem Landesprogramm und vom Bund gefördert. Leider ist die Landesregierung der Bitte, diese aufzulisten, Ergebnisse und Träger zu nennen, nicht nachgekommen. Dabei wäre hier Transparenz notwendig, um zu erkennen, wer gefördert wird und wer nicht. Die bisher aus Landesmitteln geförderten Projekte haben große Schwierigkeiten, die Finanzierung auf Dauer sicherzustellen“, sagte Sommer.

Die SPD-Fachfrau forderte die Landesregierung auf, die Ehrenamtsstrukturen besser in den Blick zu nehmen. „Für eine nachhaltige Unterstützung von Ehrenamtsstrukturen in den Frühen Hilfen sind in Hessen noch „dicke Bretter“ zu bohren. Die Verstetigung Früher Hilfen auf allen Ebenen trägt aber maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei, sichert deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe und ist daher so sehr wichtig“, so die stellvertretende Vorsitzende abschließend.

 

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