Mehr Inklusion und Chancengleichheit im Norden

Veröffentlicht am 26.07.2016 in Landespolitik

Mehr Inklusion und Chancengleichheit im Norden – Schleswig-Holstein als gutes Beispiel für individuelle Förderung aller Schüler

Schule
 

Christoph Degen hat eine positive Bilanz des Besuchs von Mitgliedern des Arbeitskreis Kultus in der vergangenen Woche in Schleswig-Holstein gezogen und wie folgt kommentiert:

„Schleswig-Holstein ist in den letzten Jahren sowohl beim gemeinsamen Lernen, wie auch bei Heterogenität und Inklusion, weiter vorangekommen als Hessen. Die starke Rolle der Gemeinschaftsschulen, darunter viele mit Oberstufen, hat sich bewährt und neben Ganztagsschulen und Schulsozialarbeit dazu beigetragen, die Chancengleichheit im Bildungssystem zu erhöhen. An Gemeinschaftsschulen im Norden stehen Schülerinnen und Schülern zu jeder Zeit alle Wege und Bildungsabschlüsse offen und sie führen deutlich mehr Kinder zum Abitur.

Während in Schleswig-Holstein circa 80 Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Beeinträchtigungen inklusiv beschult werden, sind es in Hessen gerade einmal 20 Prozent. Trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen gelingt es Schleswig-Holstein bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention eine klare Richtung in allen Schulstufen vorzugeben.

Im nördlichsten Bundesland wird besonders Wert auf individuelle (Förder-)Angebote, sowie auf Vielfalt und Prävention gelegt. Alle Schulen, welche die Mitglieder des Arbeitskreises besuchten, arbeiten zudem mit multiprofessionellen Teams bestehend aus Lehrkräften, fest an den Schulen verorteten Förderlehrkräften, Erziehern und Schulsozialarbeitern. Vorteil der Teams: Sie kümmern sich um die Lernvoraussetzungen, die die Kinder und Jugendlichen mitbringen, und stimmen sich hinsichtlich der Förderung, Beratung und Unterstützung der Kinder und des familiären Umfelds eng ab. Dadurch bleibt kein Kind zurück und wird jedes seinen speziellen Bedürfnissen, Neigungen und Begabungen entsprechend individuell gefördert. Eine entsprechende an Kompetenzen ausgerichtete Bewertung stellt eine faire, transparente und individuelle Leistungsbewertung der Schülerinnen und Schüler sicher.

Besonderes Augenmerk legte der Arbeitskreis auf die Berufsorientierung an den Schulen, die hier sehr praxisnah und frühzeitig beginnt. Die Vorbereitung auf den beruflichen Werdegang startet bereits im siebten Jahrgang und wird auch in der Oberstufe fortgesetzt. Damit wird deutlich, dass trotz hoher Übergangsquoten in die gymnasiale Oberstufe auch die duale Ausbildung eine attraktive Alternative zum Studium sein kann.

Anstelle einer zersplitterten und kaum mehr übersehbaren Schullandschaft à la Hessen, gelingt es Schleswig-Holstein, möglichst viele Angebote und Bildungsgänge in überschaubarer Einfachheit und in erreichbarer Nähe für alle in der Gemeinschaft anzubieten“.

 

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