Kultusminister beim Umgang mit Ziffernnoten ohne Plan

Veröffentlicht am 03.04.2019 in Landespolitik

Kultusminister beim Umgang mit Ziffernnoten ohne Plan

Laut schwarzgrünem Koalitionsvertrag sollen einige Schulen künftig anstelle von Ziffernnoten schriftliche Bewertungen geben können. Die Beantwortung einer Kleinen Anfrage (Drucksache 20/109) der SPD-Landtagsfraktion zur Umsetzung des Vorhabens sei nun nach Ansicht ihres bildungspolitischen Sprechers, Christoph Degen, ein erneutes Beispiel für die Konzeptlosigkeit von CDU und Grünen.

Degen sagte dazu am Mittwoch in Wiesbaden: „Hinter der nicht ganz neuen Idee von Schwarzgrün, pauschale Ziffernnoten durch schriftliche Beurteilungen zu ergänzen oder zu ersetzen, steckt ganz viel heiße Luft. Denn die Möglichkeit, auf Noten zu verzichten, soll zunächst einmal nur für pädagogisch selbstständige Schulen gelten, die es allerdings erst in frühestens eineinhalb Jahren geben wird.“

Es gebe weder ein Konzept, noch habe Kultusminister Lorz auch nur die geringste Ahnung, wie der Notenverzicht funktionieren solle. Der Minister wisse zwar, dass in dem noch zu erarbeitenden Konzept grundsätzlich keine Schulform oder Jahrgangsstufe ausgeschlossen werden solle – mehr aber auch nicht. Denn auf konkrete Nachfragen, beispielsweise ob Lehrkräfte bei der Umstellung begleitet würden, ob der Prozess durch Fortbildungsmaßnahmen abgesichert werde und welche rechtlichen Änderungen für das Vorhaben notwendig seien, laute die lapidare Antwort des Ministers, dass „diese Fragen Gegenstand der zur Einführung laufenden Prüfungen seien“.

„Schulen und Lehrkräfte werden einmal mehr die Leidtragenden sein und müssen sehr geduldig sein, ehe die Landesregierung sie mit einem Konzept beglücken wird“, kritisierte Degen.

 

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