Gemeinsam für eine bessere Gesundheitsversorgung vor Ort
Die ärztliche Versorgung ist ein zentrales Anliegen der SPD Brachttal. Wir setzen uns aktiv dafür ein, dass unsere Bürger*innen schnell erreichbare und hochwertige medizinische Betreuung erhalten. Leider erleben wir in unserer Gemeinde derzeit eine Unterversorgung, der wir gemeinsam mit örtlichen Ärzten, der kassenärztlichen Vereinigung und dem Kreis entgegenwirken möchten.
Erfahren Sie mehr über unsere Position in unserem aktuellen Flugblatt und verfolgen Sie unsere laufenden Initiativen, um die ärztliche Versorgung in Brachttal nachhaltig zu verbessern.
Gespräche mit Ärzten und Investoren: Wir streben Gespräche des Gemeindevorstands mit Ärzten und Investoren an, um die Ansiedlung eines Hausarztes in Brachttal zu fördern.
Werbeaktionen zur Ärztegewinnung: Mit Werbeaktionen möchten wir die Attraktivität unserer Gemeinde für medizinisches Fachpersonal steigern.
Experten-Gespräche zum Thema "Ärztliche Versorgung auf dem Land": Wir planen Gespräche mit Experten, darunter Universitäten, die kassenärztliche Vereinigung und Krankenkassen, um innovative Lösungen zu entwickeln.
Unsere Anträge und Initiativen, wie der Antrag zur Einführung von Leistungszielen und Kennzahlen im Bereich ärztliche Versorgung, sind entscheidende Schritte, um die Situation zu verbessern. Die Einführung dieser Instrumente ermöglicht es der Gemeindevertretung, den Fortschritt zu überwachen und bei Bedarf gezielte Maßnahmen zu ergreifen.
Erfahren Sie mehr über unsere laufenden Anfragen, Anträge und den aktuellen Stand der ärztlichen Versorgung in Brachttal. Wir setzen uns aktiv für eine lebenswerte und gesunde Zukunft in unserer Gemeinde ein.
Interview:
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Wahl. Wie fühlt es sich an, jetzt, da der Wahlkampf vorbei ist und du insbesondere in Brachttal ein phänomenales Wahlergebnis bekommen hast?
Zunächst besten Dank für die Glückwünsche und das tolle Wahlergebnis in Brachttal, über das ich mich wirklich besonders gefreut habe. Ich sehe die erfolgreiche Wiederwahl als Anerkennung meiner Arbeit in den letzten 6 Jahren und natürlich gleichzeitig als Motivation weitere 6 Jahre für die Menschen im Main-Kinzig-Kreis als Landrat tätig sein zu dürfen.
Welches war deiner Meinung nach der wichtigste Faktor, der zu deinem Erfolg geführt hat?
Ich glaube der wichtigste Faktor zum Wahlerfolg beruht auf meiner beständigen Kommunikation in den letzten Jahren mit lokalen Verbänden, Organisationen und Vereinen, die mir immer wieder wichtige Einblicke in die Bedürfnisse und Herausforderungen vor Ort vermittelt haben. Ich weiß, wo der Schuh drückt und kann meine Arbeit darauf ausrichten. Dass ich das nicht ganz so schlecht gemacht habe, zeigt sich meines Erachtens auch daran, dass ich nur eine Mitbewerberin hatte.
Was sind deine Prioritäten und Ziele für die Amtszeit?
Die Prioritäten und Ziele für die kommenden 6 Jahre knüpfen an meine bisherigen Schwerpunkte an. Ich möchte folgende Themen besonders forcieren: Digitalisierung und Glasfaserausbau, Investitionen in Bildung und Schule, Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und die Stärkung des ÖPNV, die Stärkung des ländlichen Raums, Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, Sicherung der medizinischen und pflegerischen Versorgung, die Förderung des Ehrenamts und des bürgerschaftlichen Engagements und besonders die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum.
Welche Projekte planst du, um das Leben der Brachttalerinnen und Brachttaler zu verbessern?
Zunächst einmal ist die Gemeinde Brachttal weiterhin in der Förderkulisse des Förderprogramms ländlicher Raum. Aus diesem Programm konnten schon in der Vergangenheit verschiedene Projekte gefördert werden, die Anreize geschaffen haben, um das Wohnen in Brachttal attraktiver zu machen, Zuzüge begünstigen und dem demografischen Wandel dadurch aktiv zu begegnen.
Wichtig ist mir auch der flächendeckende Glasfaserausbau in Brachttal. Derzeit planen private Unternehmen diesen Ausbau eigenständig durchzuführen. Sollte eine dieser Firmen an ihren Ausbauabsichten nicht mehr festhalten, wird die kreiseigene Breitband Main-Kinzig GmbH auf jeden Fall dafür sorgen, dass der Glasfaserausbau durch uns (Main-Kinzig-Kreis) sichergestellt wird.
Gemeinsam mit den Wasserverband Kinzig werde ich die Planungen zum Oberflächenwasserkraftwerk am Stausee in Bad Soden-Salmünster /Ahl vorantreiben. Die zusätzlichen Wassermengen aus der Kinzig werden zukünftig auch die Grundwasserressourcen in Brachttal schonen bzw. entlasten.
Insgesamt ist es mir wichtig, eine offene und transparente Kommunikation mit den örtlichen Kommunen zu pflegen. Nur so kann ich als Landrat wichtige Impulse, die aus Brachttal kommen, aufnehmen und unterstützen.
Wie bewertest du die aktuelle Situation der ärztlichen Versorgung in unserem Landkreis?
Zu dieser Frage beziehen wir Stellung in der Richtlinie „Förderung der ärztlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis“:
„Eine gute ärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger ist dem Main-Kinzig-Kreis ein großes Anliegen. Auch wenn wir im eigentlichen Sinne keinen gesetzlichen Auftrag haben, so ist dies einer der wichtigsten sozialen Daseinsvorsorgethemen der Menschen in unserer Region. Deswegen begreifen wir es auch mit als unsere Aufgabe als Landkreis und haben schon vor 5 Jahren eine entsprechende Koordinationsstelle eingerichtet. Wir haben als Landkreis uns auch die Situation ganz genau angesehen, denn die ärztliche Versorgung von Sinntal mit Maintal ist gefährdet, wenn es nicht gelingt genügend Praxisnachfolger*innen z.B. für Hausärzt*innen zu finden. Bei unserer aktuellen Erhebung aus den Jahren 21 und 22 kam heraus, dass etwa 50 % der niedergelassenen Hausärzte*innen im Main-Kinzig-Kreis in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich ihre Tätigkeit beenden wollen oder werden. Gleichzeitig wird der Versorgungsbedarf nicht nur aufgrund des demographischen Wandels immer mehr steigen. Zudem haben sich die persönlichen Prioritäten sowie persönliche Erwartungen der jungen Ärzte*innen an Ihren Beruf geändert, wodurch der Handlungsbedarf sich weiter verschärft. Zukünftig gilt es Versorgungsengpässen entgegenzuwirken, indem darauf hingewirkt wird, dass sich neue Ärzte*innen niederlassen und neue Modelle und Projekte im Kreis angestoßen werden. Diese sollen geeignet sein den hohen Versorgungsbedarf der Bürgerinnen und Bürger anzugehen und die Interessen und die Erwartungen der jungen Ärzte*innen aufgreifen.“
Konkrete Zahlen weist der Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung aus. Auch wenn hier keine Unterversorgung ausgewiesen ist, sehen wir langfristig doch die Gefahr einer altersbedingten Verschlechterung in einzelnen Bereichen. Durch unsere Unterstützungsmaßnahmen und stetigem Austausch mit Ärztinnen und Ärzten, Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie weiteren Kooperationspartnern, sehen wir uns für die Zukunft gewappnet. Zudem gibt es – auch aus der Erfahrung von Corona geleitet – auch spezielle Bereiche, in denen wir es als Aufgabe begreifen besonders hin zu schauen und gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten Möglichkeiten zu besprechen. Ein solcher Bereich ist z.B. auch die ärztliche Versorgung in stationären Pflegeheimen.
Welche Maßnahmen ergreift der Landkreis, um die ärztliche Versorgung auf dem Land sicherzustellen?
Die Gesundheitskoordination des Main-Kinzig-Kreises fördert seit 2019 Maßnahmen und Projekte mit der Zielsetzung, die die ambulante ärztliche Versorgung des Main-Kinzig-Kreises zu sichern und weiterzuentwickeln. Zusätzlich engagiert sich der Main-Kinzig-Kreis im Rahmen des Projekts „Landpartie 1.0“ in Kooperation mit dem Institut für Allgemeinmedizin der Johann-Wolfgang-Goethe Universität Frankfurt am Main sowie als Kooperationspartner des Allgemeinmedizinischen Weiterbildungsverbund MKK. Durch das Projekt „Landpartie 1.0“ sollen Medizinstudentinnen und –studenten frühzeitig die Vorteile der Niederlassung als Hausärztin beziehungsweise Hausarzt im ländlichen Raum des Main-Kinzig-Kreis kennenlernen und für die Tätigkeit begeistert werden. Durch organisatorische und finanzielle Beteiligung als Kooperationspartner des Allgemeinmedizinischen Weiterbildungsverbund MKK unterstützt die Gesundheitskoordination das Angebot der strukturierten Facharztweiterbildung zur Fachärztin beziehungsweise Facharzt für Allgemeinmedizin. Auch das hessenweite Modellprojekt „Telenotarzt“ ist eine solche Situation, auch wenn es hier nicht um niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte geht, sondern um unseren Auftrag der rettungsdienstlichen Sicherstellung.
Wie wird der Landkreis die Herausforderungen in Bezug auf die Altersstruktur und die Abwanderung von Ärzten bewältigen?
Die frühzeitige Identifikation von Versorgungsengpässen ist eine Hauptaufgabe der Gesundheitskoordination. Im Rahmen einer Versorgungsanalyse und Befragung der niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte im Main-Kinzig-Kreis wurde ermittelt, welcher Nachfolgebedarf in welchen Kommunen in den nächsten Jahren zu erwarten ist, um rechtzeitig langfristig wirksame Lösungsmaßnahmen gegen einen Versorgungsengpass einzuleiten. Die Ergebnisse der Versorgungsanalyse aus dem Jahr 2022 sind Gegenstand des Berichts zur hausärztlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis. Als Landkreis begreifen wir es auch als unsere Aufgabe gemeinsam mit den Städten und Gemeinden und wo möglich auch sektorenübergreifend nach Lösungen zu suchen. Wir begleiten dabei sowohl Prozesse, die von Kommunen angestoßen werden – wie z.B. in Nidderau oder auch Biebergemünd, Bad Orb und Wächtersbach – als auch solche, die Ärztinnen und Ärzte selbst initiieren und sich an uns wenden. Das kann gehen von Praxisinhabern, die ihr Ausscheiden frühzeitig mit uns vorbereiten wollen bis hin zu Übernahmeärztinnen und Ärzten, die in der Region ankommen.
Wie beurteilst du die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen (z.B. Ärzte, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen) im Landkreis?
Regional finden „Runde Tische“ mit allen wesentlichen Akteuren im Gesundheitswesen statt. Dabei werden die regionalen Probleme, Lösungsansätze und das weitere Vorgehen gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, der KV Hessen, niedergelassene Ärzte und Apotheken vor Ort besprochen. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen ist ein wesentlicher Bestandteil für den Aufbau und die Weiterentwicklung eines überregionalen Netzwerks. Das klappt natürlich mal besser und mal schlechter. Insgesamt ist aber erkennbar, alleine aufgrund des immer weiter ansteigenden Mangels an niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sektorenübergreifend nach gemeinsamen Lösungen gesucht wird, um Systeme zu entlasten, Kapazitäten zu erhöhen und auch neue Wege zu gehen. Alleinig die Kassenärztliche Vereinigung, die den eigentlichen Sicherstellungsauftrag hat würden wir uns manches Mal aktiver in der Suche nach Lösungen wünschen und weniger der Suche nach Problemen.
Wie möchtest du sicherstellen, dass auch Patienten in ländlichen Regionen Zugang zu Fachärzten haben?
Auch wenn der Versorgungsauftrag allein bei der Kassenärztlichen Vereinigung liegt, sind wir bemüht unsere Bürgerinnen und Bürger best möglich zu versorgen und ergänzend aktiv zu werden. Unser Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Grundversorgung durch Hausärztinnen und Hausärzte, jedoch unterstützen wir auch Fachärztinnen und Fachärzte, wie z.B. Kinder- und Jugendärzte sowie Gynäkologen, durch unser Förderprogramm.
Welche Rolle spielen digitale Gesundheitslösungen bei der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Land?
Die Förderung von Digitalisierungsvorhaben ist ein Bestandteil der Richtlinie zur „Förderung der ärztlichen Versorgung im Main-Kinzig-Kreis“. Hierbei unterstützt die Gesundheitskoordination des Main-Kinzig-Kreises den Aufbau einer digitalen Infrastruktur in der ambulanten ärztlichen Versorgung und fördert zudem innovative Versorgungsstrukturen, um die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten und perspektivisch zu verbessern. Anhand der Fördervorhaben sehen wir, dass dies eine immer größere Rolle spielt.
Aber auch unabhängig von der Förderrichtlinie ist der Main-Kinzig-Kreis höchst innovativ tätig, wenn es um digitale Gesundheitslösungen geht. So wird unser jetzt fast flächendeckend realisiertes Telenotarzt-Projekt dafür sorgen, dass notfallmedizinische Kompetenz auch im ländlichen Raum sehr zeitnah verfügbar ist; außerdem sind wir einer von drei Modellkreisen des sog. SaN-Projekts (sektorenübergreifende ambulante Notfallversorgung), das rettungsdienstliche und kassenärztlichen Versorgung besser verzahnt. Beides zusammengenommen ist nicht nur als Rückfallebene bei hausärztlichen Versorgungsengpässen zu sehen; eine gut ausgebaute verzahnte Infrastruktur erhöht gleichermaßen die Attraktivität für Ärztinnen und Ärzte, sich dort niederzulassen.
Welche Erfolge hat der Landkreis bisher bei der Sicherstellung der ärztlichen Versorgung auf dem Land erzielt?
Seit 2019 konnten insgesamt 51 Maßnahmen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung mit rund 1.000.000,00€ durch den Kreis gefördert werden. Dabei geht es von Förderung von Gründung Gesundheitszentren, viele Anstellungen von Ärztinnen und Ärzten bis hin zu der Eröffnung von Zweigpraxen und Anschaffung von Gerätschaften. Vor allem auch die Ausbildung von nicht-ärztlichem Personal, das bestimmte Arbeiten übernehmen kann – auch bei Patientinnen und Patienten zu hause, fördern wir intensiv, weil auch hier ein Baustein von Lösungen liegen kann. Vor allem aber ist das Förderprogramm ein großer Anreiz und hat schon einige Ärztinnen und Ärzte davon überzeugt sich im Main-Kinzig-Kreis niederzulassen.
Welche Ziele hat der Landkreis in Bezug auf die ärztliche Versorgung auf dem Land und wie werden diese umgesetzt?
Im Rahmen der Versorgungsanalyse wurden vier Handlungsfelder identifiziert, in denen das Engagement zur Aufrechterhaltung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis verstärkt werden kann. Diese sind Nachwuchsförderung, attraktive Arbeitsbedingungen für junge Ärzt*innen, innovative Gesundheitsstrukturen sowie Strategien , um dem steigenden Versorgungsaufwand zu begegnen. Hierzu wird es gemeinsam mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Krankenkassen, der KV aber auch Klinikvertreterinnen und –vertretern, Apothekerinnen und Apothekern – also all denjenigen, die an den curativen Prozessen beteiligt sind Projektgruppen geben, die begleitet von Fachexperten regionale Ansätze erarbeiten sollen.
Welche Möglichkeiten siehst du, die medizinische Versorgung in Brachttal sicherzustellen?
Die Erkenntnisse der Versorgungsanalyse haben auf kleinräumiger Ebene gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht, um die hausärztliche Versorgung in den nächsten Jahren aufrechtzuerhalten. Die Dringlichkeit zu handeln ist unterschiedlich, da das Durchschnittsalter und die Anzahl der praktizierenden Hausärzte jeweils variiert. Um die medizinische Versorgung in Brachttal sicherzustellen, steht die Gesundheitskoordination als Unterstützung und fachliche Beratung für geplante Maßnahmen der Gemeinde zur Verfügung. In diesem Rahmen dient die Unterstützung der Gesundheitskoordination der Vernetzung und Beratung aller Akteure innerhalb der Gemeinde, um die individuelle Entwicklung von Konzepten zur nachhaltigen Sicherstellung der ambulanten Versorgung zu fördern.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Gemeindevertretung,
hiermit reichen wir den im Betreff aufgeführten Antrag ein.
Beschlussvorschlag:
Der Gemeindevorstand wird beauftragt zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen die Gemeinde Brachttal ein eigenes Stipendienprogramm für Medizinstudierende auflegen kann – ggf. in Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis, regionalen Fördervereinen, Stiftungen oder Praxisnetzwerken.
Dabei soll insbesondere geprüft werden:
Die Ergebnisse der Prüfung sind der Gemeindevertretung bis spätestens zur Sitzung im vierten Quartal 2025 vorzulegen.
Begründung:
Brachttal ist die einzige Kommune im Main-Kinzig-Kreis ohne im Ort ansässige Hausarztpraxis. Um diesen Zustand zu ändern, muss die Gemeinde aktiv werden.
Ein gezieltes Stipendienprogramm für angehende Medizinerinnen und Mediziner kann dabei helfen, frühzeitig eine Bindung an den Standort Brachttal aufzubauen. Durch eine finanzielle Unterstützung während des Studiums – verbunden mit einer späteren Tätigkeit in der Gemeinde – könnten junge Menschen gezielt für die hausärztliche Versorgung in der Region gewonnen werden.
Der Antrag verfolgt ausdrücklich das Ziel einer ergebnisoffenen Prüfung durch den Gemeindevorstand, auch in Hinblick auf Fördermöglichkeiten durch übergeordnete Ebenen. Erfolgreiche Beispiele aus anderen Kommunen zeigen, dass solche Programme einen echten Beitrag zur langfristigen Sicherung der Daseinsvorsorge leisten können
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Gemeindevertretung,
hiermit reichen wir den im Betreff aufgeführten Antrag ein.
Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde Brachttal möge:
Begründung:
Brachttal steht im Main-Kinzig-Kreis als einzige Kommune ohne Hausarzt da – ein Zustand, der dringenden Handlungsbedarf signalisiert. Am 08.02. fand hierzu eine von der SPD organisierte, gut besuchte Podiumsdiskussion statt, in der gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern Lösungsansätze erarbeitet wurden. Ein zentrales Ergebnis dieser Diskussion war, dass ein Hausarzt mit Wurzeln zu unserer Gemeinde akquiriert werden kann.
Die Einrichtung einer modernen und benutzerfreundlichen Website bietet die Chance, diesen Ansatz effektiv umzusetzen. Sie soll als Informationsportal für potenzielle Kandidaten dienen und es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, durch einfache Weiterempfehlung in ihrem persönlichen Netzwerk aktiv an der Lösung des Problems mitzuwirken. So kann Brachttal als attraktive Wohn- und Arbeitsgemeinde für Medizinerinnen und Mediziner positioniert werden.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Gemeindevertretung,
hiermit reichen wir den im Betreff aufgeführten Antrag für die o.a. Sitzung ein.
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung beschließt: Der ansässige Hausarzt der Gemeinde Brachttal hat im letzten Jahr seine Praxis geschlossen und die Gemeinde meldet daher beim Regierungspräsidium Gießen, dass sie eine neue Hausärztin oder einen Hausarzt gewinnen möchte.
Begründung:
Dieser Antrag wurde bereits am 2.4.2023 gestellt und am 24.4.2023 durch einen Änderungsantrag ersetzt, der eine Arbeitsgruppe einrichtete, um das Thema der ärztlichen Versorgung voranzubringen. Diese Arbeitsgruppe hat inzwischen ihre Arbeit eingestellt, ohne dass die Begründung seinerzeit sich geändert hätte:
„Die hausärztliche Versorgung in Brachttal ist ein wichtiges Anliegen für die Bürgerinnen und Bürger. Es stehen aktuell nicht genügend Hausärzte zur Verfügung, um die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Zudem besteht die Gefahr, dass in Zukunft dieser Mangel noch weiter veschärft.
Die potenzielle Unterversorgung mit Landärzten ist auf der Agenda der Bundesländer, auch in Hes-sen. Um möglichst gut an Aktivitäten und Förderungen des Landes Hessen zur besseren Versorgung mit Landärzten zu partizipieren, sollte die Gemeinde Brachttal ihren Bedarf beim zuständigen Regierungspräsidium anmelden. Dabei empfiehlt es sich, auf die Bevölkerungsstruktur, die Versorgungssituation, den konkreteren Bedarf hinsichtlich fachlicher Ausrichtungen der medizinischen Versorgung sowie die besonderen regionalen Umstände (z.B. Verkehrsanbindungen) der Gemeinde Brachttal sowie auf bereits ergriffene Maßnahmen hinzuweisen.
Mit diesem Antrag möchte die SPD-Fraktion einen Beitrag zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Brachttal leisten.“ Aus diesem Grund wird der Antrag hiermit erneut gestellt.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Gemeindevertretung,
hiermit reichen wir den im Betreff aufgeführten Antrag ein.
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung Brachttal möge beschließen:
Begründung:
Die ärztliche Versorgung in Brachttal ist ein essenzieller Bestandteil der Daseinsvorsorge. Angesichts der bestehenden Herausforderungen, insbesondere dem Fachkräftemangel im medizinischen Bereich und der Notwendigkeit, die Attraktivität des Standorts für Ärztinnen und Ärzte zu erhöhen, bedarf es gezielter und systematischer Maßnahmen. Im Rahmen des Treffens der SPD Brachttal zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung am 15.10.2024 wurden verschiedene Ansätze und Ideen erarbeitet. Ein zentraler Vorschlag, der aus der Bürgerschaft entstammt, ist die Durchführung einer Potenzialanalyse, um konkrete Standorte für Arztpraxen zu identifizieren.
Die Gemeinde Brachttal verfügt bereits über ein Leerstandskataster, welches eine wertvolle Grundlage für die Analyse darstellt. Durch die gezielte Bewertung dieser Daten sowie die Einbeziehung weiterer relevanter Flächen und Gebäude können attraktive Standorte herausgearbeitet werden. Die vorgeschlagene Potenzialanalyse ist ein wichtiger Schritt, um langfristig die medizinische Versorgung in Brachttal zu sichern und den Standort für Ärztinnen und Ärzte attraktiv zu gestalten. Die Ergebnisse sollen die Grundlage für weitere konkrete Maßnahmen bilden, die durch die Gemeindevertretung beschlossen werden können.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender der Gemeindevertretung,
hiermit reichen wir unseren Antrag vom 17.07.2023 erneut ein, der mehrheitlich abgelehnt wurde. Der Antrag wurde abgelehnt, weil die Arbeit des Arbeitskreises nicht abgeschlossen war. Somit entfällt der Ablehungsgrund. Zudem empfiehlt die Arbeitsgruppe die Durchführung solcher Werbemaßnahmen in ihrem Abschlussbericht:
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung beschließt:
Begründung:
In der Gemeinde Brachttal gibt es derzeit keinen einzigen Hausarzt mehr. In den vergangenen Jahren wurde es versäumt, rechtzeitig eine Nachfolgeregelung für den letzten Hausarzt der Gemeinde zu finden und das obwohl für unser Versorgungsgebiet seit Jahren freie Arztstellen ausgeschrieben sind. Dies führt dazu, dass viele Bürgerinnen und Bürger Schwierigkeiten haben, einen Arzt zu finden oder lange Wege- und Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Um diese Situation zu verbessern, ist es notwendig, dass die Gemeinde aktiv um neue Hausärzte wirbt. Daher schlägt die SPD-Fraktion vor, dass die Gemeinde online und analog Anzeigen schaltet, um mögliche Hausärzte auf die Vorteile einer Ansiedlung in Brachttal aufmerksam zu machen. Dabei sollten alle Interessierten dazu animiert werden, die Suche aktiv weiterzutragen.
Antrag zur Sitzung der Gemeindevertretung am 13.11.2023
Beschlussvorlage
Die Gemeindevertretung beschließt Leistungsziele und Kennzahlen für den Haushaltsplan 2024 einzuführen. Über den aktuellen Stand der Kennzahlen ist die Gemeindevertretung einmal pro Quartal zu informieren. Für den Produktbereich 06 Gesundheitsdienst soll folgendes Leistungsziel erreicht
und mit den aufgeführten Kennzahlen gesteuert werden
Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in der Gemeinde Brachttal:
Begründung
§ 4 Abs. 2, GemHVO besagt: „In den Teilhaushalten sollen nach den örtlichen Steuerungsbedürfnissen für die wesentlichen Produkte außerdem Leistungsziele und Kennzahlen zur Messung der Zielerreichung angegeben werden.“
Die Aufnahme von Leistungszielen und Kennzahlen ermöglicht es der Gemeindevertretung den Fortschritt in diesen Produkten zu überwachen. Durch regelmäßige Berichterstattung kann die Gemeindevertretung bei Bedarf entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Antrag zur Sitzung der Gemeindevertretung am 17.07.2023
Beschlussvorlage
Die Gemeindevertretung beschließt:
Begründung
In der Gemeinde Brachttal gibt es derzeit keinen einzigen Hausarzt mehr. In den vergangenen Jahren wurde es versäumt, rechtzeitig eine Nachfolgeregelung für den letzten Hausarzt der Gemeinde zu finden und das obwohl für unser Versorgungsgebiet seit Jahren die Ansiedlung weiterer Arztstellen nach Aussagen des Kassenärztlichen Verbands möglich wäre. Dies führt dazu, dass viele Bürgerinnen und Bürger Schwierigkeiten haben, einen Arzt zu finden oder lange Wege- und Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Daher ist es notwendig, dass die Gemeinde aktiv um neue Hausärzte wirbt.
Die SPD-Fraktion schlägt vor, dass die Gemeinde online und analog Anzeigen schaltet, um mögliche Hausärzte auf die Vorteile einer Ansiedlung in Brachttal aufmerksam zu machen. Dabei sollten alle Interessierten dazu animiert werden, die Suche aktiv weiterzutragen.
Der Antrag wurde hauptsächlich durch die Stimmen der CDU in der Gemeindevertretung abgelehnt.
Beschlussvorlage
Die Gemeindevertretung beschließt, einen Preis für besondere Verdienste in der medizinischen Versorgung von Brachttal zu verleihe. Zukünftige Preisverleihungen sollen von der Arbeitsgruppe „ärztliche Versorgung“ der Gemeindevertretung vorgeschlagen werden. Der Preis wird neben einer Ehrenurkunde mit 1.000 Euro dotiert und im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung überreicht.
Begründung
Die medizinische Versorgung ist ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gemeinde. In medizinischen Berufen Tätige leisten einen wertvollen Beitrag für das Wohl der Bevölkerung und verdienen dafür Anerkennung und Respekt. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen soll die Wertschätzung für die Arbeit der Ärzte und andere Personen oder Organisationen (z. B. Rettungs- oder Pflegedienst), die sich für die medizinische Versorgung unserer Gemeinde engagieren, zum Ausdruck gebracht werden. Dies soll auch dazu beitragen, die Attraktivität von Berufen in der medizinischen Versorgung zu erhöhen und junge Menschen für eine Tätigkeit in Brachttal zu motivieren.
Der Antrag wurde zur Gemeindevertretersitzung am 14.05.2023 zugelassen, allerdings wieder zurückgezogen, da die die CDU signalisiert hat, als Kompromiss stattdessen die aktuellen Sozialpreise zu verleihen.
Beschlussvorlage
Die Gemeindevertretung beschließt:
Der Gemeinde Brachttal wirbt aktiv um Bewerberinnen und Bewerber für die Landarztquote in Hessen, indem sie attraktive Arbeits- und Wohnbedingungen herausstellt.
Begründung:
Die hausärztliche Versorgung in Brachttal ist ein wichtiges Anliegen für die Bürgerinnen und Bürger. Es stehen aktuell nicht genügend Hausärzte zur Verfügung, um die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Zudem besteht die Gefahr, dass in Zukunft dieser Mangel noch weiter verschärft. Die Landarztquote in Hessen ist eine Möglichkeit, junge Ärzte für die Arbeit auf dem Land zu gewinnen. Sie ermöglicht Studieninteressierten eine bevorzugte Zulassung zum Medizinstudium, wenn sie sich
verpflichten, nach ihrem Abschluss einige Jahre als Hausärzte in unterversorgten oder von Unterver- sorgung bedrohten Gebieten zu arbeiten.
Die Gemeinde Brachttal sollte diese Chance nutzen und sich als potenzieller Standort für Landarztquoten-Bewerber präsentieren. Durch eine aktive Werbung und attraktive Angebote kann die Gemeinde das Interesse von Medizinstudierenden wecken und ihnen eine langfristige Perspektive bieten.
Mit diesem Antrag möchte die SPD-Fraktion einen Beitrag zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Brachttal leisten
Der Antrag wurde in der oben genannten Gemeindevertretersitzung beraten und beschlossen.
Beschlussvorlage
Die Gemeindevertretung beschließt:
Die Gemeinde Brachttal strebt eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) und den hessischen Universitäten mit medizinischer Fakultät an, um die ärztliche Versorgung in der Region zu verbessern. Der Gemeindevorstand wird beauftragt, entsprechende Kontakte aufzunehmen und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu sondieren.
Begründung:
Die hausärztliche Versorgung in Brachttal ist ein wichtiges Anliegen für die Bürgerinnen und Bürger. Es stehen aktuell nicht genügend Hausärzte zur Verfügung, um die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Zudem besteht die Gefahr, dass in Zukunft dieser Mangel noch weiter verschärft. Die Landarztquote in Hessen ist eine Möglichkeit, junge Ärzte für die Arbeit auf dem Land zu gewinnen. Hierzu ist die Kooperation mit der KVH und den hessischen Universitäten wichtig, um eine erfolgreiche Vermittlung von Landarztquoten-Bewerbern zu gewährleisten. Die KVH ist zuständig für die Bedarfsplanung und die Zulassung von Ärzten in Hessen. Die hessischen Universitäten sind zuständig für die Auswahl und Ausbildung von Medizinstudierenden. Die Kooperationen können für die Gemeinde Brachttal beim Standortmarketing, bei der Unterstützung von Ärzten, der Einrichtung von Praxen sowie bei der Weiterbildung von Ärzten nützlich sein.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, der KVH und den Universitäten kann somit dazu beitragen, die ärztliche Versorgung vor Ort zu verbessern und den Mangel an Landärzten zu beheben. Es empfiehlt sich daher, frühzeitig Kontakt zur KVH aufzunehmen und die Möglichkeiten einer Kooperation zu besprechen.
Die Antrag wurde in der oben genannten Sitzung besprochen und ohne Änderungen von der Gemeindevertretung beschlossen.
Beschlussvorschlag:
Die Gemeindevertretung beschließt:
Die Gemeinde Brachttal meldet sich beim Regierungspräsidium Gießen als unterversorgt bzw. von Unterversorgung bedroht im Bereich der hausärztlichen Versorgung an.
Begründung:
Die hausärztliche Versorgung in Brachttal ist ein wichtiges Anliegen für die Bürgerinnen und Bürger. Es stehen aktuell nicht genügend Hausärzte zur Verfügung, um die medizinischen Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Zudem besteht die Gefahr, dass in Zukunft dieser Mangel noch weiter verschärft. Die potenzielle Unterversorgung mit Landärzten ist auf der Agenda der Bundesländer, auch in Hessen. Um möglichst gut an Aktivitäten und Förderungen des Landes Hessen zur besseren Versorgung mit Landärzten zu partizipieren, sollte die Gemeinde Brachttal ihren Bedarf beim zuständigen Regierungspräsidium anmelden. Dabei empfiehlt es sich, auf die Bevölkerungsstruktur, die Versorgungssituation, den konkreteren Bedarf hinsichtlich fachlicher Ausrichtungen der medizinischen Versorgung sowie die besonderen regionalen Umstände (z.B. Verkehrsanbindungen) der Gemeinde Brachttal sowie auf bereits ergriffene Maßnahmen hinzuweisen.
Mit diesem Antrag möchte die SPD-Fraktion einen Beitrag zur Verbesserung der hausärztlichen Versorgung in Brachttal leisten.
Der Antrag wurde in der obigen Gemeindevertretersitzung beraten. Im Rahmen diese Beratungen wurde sich darauf geeinigt, einen Arbeitskreis Ärztliche Versorgung zu gründen, um das Thema fraktionsübergreifend zu bearbeiten und weitere Maßnahmen zu entwicken.
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Gemeindevorstands,
am 27.01.2025 hat die Gemeindevertretung die folgenden Beschlüsse gefasst:
Da der Gemeindevorstand den Beschluss in dieser wichtigen Angelegenheit bis heute nicht umgesetzt hat und der Gemeindevertretung keine Potentialanalyse vorgelegt hat, bitten wir um die Beantwortung der folgenden Fragen:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
am 24.04.2023 hat die Gemeindevertretung auf Antrag der SPD-Fraktion den folgenden Beschluss einstimmig gefasst:
„Die Gemeinde Brachttal strebt eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) und den hessischen Universitäten mit medizinischer Fakultät an, um die ärztliche Versorgung in der Region zu verbessern. Der Gemeindevorstand wird beauftragt, entsprechende Kontakte aufzunehmen und die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu sondieren.“
In der Gemeindevertretersitzung vom 13.05.2024 haben Sie die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger dazu aufgerufen, bei Unklarheiten Anfragen zu stellen. Ihrer Bitte kommen wir selbstverständlich gerne nach.
Bei der Beantwortung der ersten Anfrage zu diesem Thema haben Sie ausführlich erklärt, dass Sie ein Jahr nach Beschluss des Antrags ca. 40 Adressen von Universitäten mit medizinischer Fakultät innerhalb Deutschlands sowie die Adressen von ca. 400 ausbildenden Ärzten ermittelt haben und planen, Serienbriefe an diese Adressen zu schicken. Wir erlauben uns deshalb folgende Nachfragen:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, am 24.04.2023 hat die Gemeindevertretung auf Antrag der SPD-Fraktion den folgenden Beschluss gefasst:
Die Gemeindevertretung hat diesen Antrag vor einem Jahr einhellig beschlossen. Da seit dem Beschluss keine Mitteilung der Ergebnisse an die Gemeindevertreter erfolgte, bitten wir um schriftliche Beantwortung der folgenden Fragen:
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, am 24.04.2023 hat die Gemeindevertretung auf Antrag der SPD-Fraktion den folgenden Beschluss gefasst:
Die Gemeindevertretung hat diesen Antrag vor einem Jahr einstimmig beschlossen. Da seit dem Beschluss keine Mitteilung der Ergebnisse an die Gemeindevertreter erfolgte, bitten wir um schriftliche Beantwortung der folgenden Fragen:
Anfrage der SPD zur Studie Ärztliche Versorgung des Main-Kinzig-Kreises
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
vor über einem Jahr informierten sie am 8.3.2021, dass Sie in Kontakt mit Frau Fock vom Main- Kinzig-Kreis stehen, die an einer Studie zur ärztlichen Versorgung arbeitet. Diese Studie könnte zusätzliche Erkenntnisse zu der inzwischen vorliegenden IWG-Studie bringen.
Am 24.04.2023 hat Bürgermeister Zimmer die Anfrage schriftlich nach ca. einem Jahr beantwortet und festgehalten, dass er keinen Kontakt mehr mit Frau Fock aufnehmen konnte. Zur zweiten Frage verweist er auf eine Studie des Kreises, die auf der dortigen Interseite zu finden sei.
Anfrage der SPD zu Anbietern der ärztlichen Versorgung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
am 21.02.2022 haben Sie mitgeteilt, dass Kontakte mit gewerblichen Anbietern der ärztlichen Versorgung bestehen und dass mit einem standortsuchenden Arzt Gespräche geführt wurden.
Am 24.04.2023 beantwortete Wolfram Zimmer die Anfrage nach ca. einem Jahr schriftlich.
Zu 1. stellt er fest, dass im Rahmen der städtebaulichen Planung geprüft werde, wie ein medizinisches Dienstleistungszentrum zu entwickeln sei. Basierenden auf diesen Prüfungen und Palnungen könnten dann weitere Schritte unternommen werden.
Zu 2. und 3. führt er aus, dass der Gemeindevorstand derzeit keine Möglichkeit habe, einen standortsuchenden Arzt anzusiedeln, da Grundstücke und Immobilien fehlen würden. Finanzielle Unterstützung könne aber individuell geprüft werden.
Dritte Anfrage der SPD zur Konzeptstudie ärztliche Versorgung
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
nach Ihrer Ankündigung die Konzeptstudie zeitnah nach der Kommunalwahl am 14.3.2021 zu präsentieren, schrieben Sie am 21.2.22: „Es besteht auch die Möglichkeit die 6 Seiten an die Mandatsträger zu verschicken“. Nach weiteren Erinnerungen erfolgte der Versand am 4.4. mit dem Hinweis, dass Bericht der IWG „anwaltlich“ ohne Anhang freigegeben wurde.
Am 24.04.2023 beantwortete Wolfram Zimmer die Anfragen schriftlich nach ca. einem Jahr wie folgt:
Zu 1. führt er aus, dass die Zeit von der Freigabe der IWG abhänge.
Zu 2. führt er aus, dass nur das zur Verfügung gestellt werden könne, was vorliege.
Zu 3. führt er aus, dass dies an den IWG Datenschutzbedingungen liege.
Zu 4. führt er aus, dass dazu keine Angaben gemacht werden können, da die IWG die Prüfung veranlasst habe.
Anfrage der SPD zur Ärztliche Versorgung anlässlich der Sitzung der Gemeindevertretung am 17.1.2022
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
am 8.3.2021 in der Gemeindevertretersitzung informierten Sie darüber, dass das Ergebnis der Konzeptstudie zur ärztlichen Versorgung zeitnah nach der Kommunalwahl am 14.3.2021 präsentiert werden sollte. Nach unseren Informationen ist dies bislang unterblieben, so dass wir um die Beantwortung folgender Fragen in der nächsten Gemeindevertretersitzung am 17.1.2021 bitten:
Mit freundlichen Grüßen
Die Gemeindevertretersitzung vom 17.01.2022 ist ausgefallen weshalb die Beantwortung der Anfrage schriftlich erfolgt.
Bis Mitte Februar 2022 wurde die Anfrage seitens der Verwaltung noch nicht beantwortet. Mehr dazu gibt es in unserer Pressemitteilung zur Umsetzung von Beschlüssen vom 11.02.2022 unter Aktuelles.
Am 21.02.2022 haben die Gemeindevertreter nach zwei Monaten Bearbeitungszeit eine schriftliche Antwort auf die Anfrage erhalten. Hier die Antworten des Bürgermeisters:
Auf eine sofortige Antwort mit der Bitte den Ergebnisbereicht den Mandatsträgern zur Verfügung zu stellen wurde auch nach einer Woche nicht reagiert.
Anfrage zur Sitzung der Gemeindevertretung am 08.03.2021
Sehr geehrter Herr Heer, unter Hinweis auf die GO stellen wir folgende Anfragen:
Mit freundlichen Grüßen
Brachttal braucht dringend eine neue Hausarztpraxis – und die SPD Brachttal möchte dieses Ziel mit der Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger erreichen!
Am Samstag, den 08. Februar 2025 lädt die SPD Brachttal herzlich zu einer Podiumsdiskussion ins Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach ein. Einlass ist ab 13:30 Uhr, Beginn der Veranstaltung um 14:00 Uhr.
Unter dem Motto „Gemeinsam Lösungen finden!“ diskutieren Expertinnen und Experten sowie Politikerinnen und Politiker gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern darüber, wie die ärztliche Versorgung in der ländlichen Gemeinde Brachttal nachhaltig gesichert werden kann. “Gesundheit braucht Nähe – und Brachttal eine ärztliche Versorgung“ lautet der Slogan von Daniel Goffitzer, Vorsitzender der SPD Brachttal.
Als Gäste begrüßt Brachttal den Landrat des Main-Kinzig-Kreises Thorsten Stolz und die Bundestagsabgeordnete sowie Gesundheitspolitikerin Bettina Müller. Weitere Expertinnen und Experten inspirieren mit Vorzeigeprojekten und helfen Ideen für die medizinische Versorgung in Brachttal zu entwickeln.
Gemeinsam unter dem Motto „Wir wollen reden“ sollen Perspektiven entwickelt werden, um Brachttal wieder attraktiv für Ärztinnen und Ärzte zu machen. Die SPD Brachttal lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich zu beteiligen, ihre Fragen zu stellen und Ideen einzubringen. Alle Stimmen sind entscheidend, um die medizinische Versorgung vor Ort zu sichern. Die SPD Brachttal fordert alle in der Gemeinde Brachttal auf: „Die Zukunft der medizinischen Versorgung liegt in unserer Hand – seien Sie dabei!“
Die SPD Brachttal lädt zu einem politischen Workshop zum Thema „ärztliche Versorgung“ am 15. Oktober 2024 um 19:30 Uhr ins DGH Streitberg ein.
Gemeinsam wollen wir Herausforderungen und Perspektiven für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung in unserer Gemeinde diskutieren. Es geht darum, Lösungen zu entwickeln, um einen Hausarzt in unserer Gemeinde anzusiedeln und die Lebensqualität der Brachttalerinnen und Brachttaler zu verbessern.
Wir laden alle Interessierten ein, aktiv mitzuwirken und ihre Meinung zur zukünftigen medizinischen Versorgung in der Gemeinde Brachttal beizutragen. Lassen Sie uns gemeinsam eine gesundheitlich sichere Zukunft gestalten!
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.spd-brachttal.de oder wenden Sie sich an uns unter info@spd-brachttal.de. Für Getränke und Snacks ist gesorgt.
Vielen Dank für Ihre Teilnahme und wir freuen uns auf einen erfolgreichen Abend!
Die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung Brachttal fordert den Gemeindevorstand – insbesondere Bürgermeister Wolfram Zimmer (CDU) und die Beigeordneten – eindringlich zu einer sachlichen und respektvollen Zusammenarbeit auf. Mehrfach haben Mitglieder des Gemeindevorstands die ehrenamtliche politische Arbeit diskreditiert – teils mit beleidigenden Bemerkungen und persönlichem Spott. Zuletzt traf es erneut die SPD-Fraktion, die sich intensiv um Lösungen für die ärztliche Versorgung in Brachttal bemüht.
Am 8. Februar 2025 veranstaltete die SPD einen Workshop und eine vielbeachtete Podiumsdiskussion zur hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Auch Ursula Kaiser, Beigeordnete im Gemeindevorstand, war anwesend und beteiligte sich scheinbar konstruktiv an den Gesprächen. Umso befremdlicher war ihr öffentliches Auftreten in der folgenden Sitzung der Gemeindevertretung, bei der sie die gesamte Initiative – inklusive der Podiumsdiskussion – in herablassender Weise als „Kasperletheater“ bezeichnete. Zudem sagte sie, dass es ohnehin nicht gelingen würde, eine Hausarztpraxis in Brachttal anzusiedeln.
Die SPD wertet aktuell die zahlreichen Impulse aus der Podiumsdiskussion aus und wird auf dieser Grundlage weitere Anträge stellen, die einen nachhaltigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in Brachttal leisten sollen. Für die Fraktion ist klar: Wer aufgibt, bevor er beginnt, hat schon verloren – wer aber handeln will, braucht einen Plan, keine Polemik.
Ausgangspunkt der Äußerungen von Ursula Kaiser war der Antrag der SPD in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung. Dort hatte die SPD erneut beantragt, den medizinischen Versorgungsbedarf offiziell beim Regierungspräsidium Gießen anzumelden – ein sinnvoller Schritt, um Zugang zu Förderprogrammen des Landes Hessen zu erhalten. Bürgermeister Zimmer erteilte ihr das Wort – offiziell für eine Stellungnahme des Gemeindevorstands zum Antrag. Doch anstatt einer Debatte zum Antrag folgte ein persönlicher Rundumschlag durch Ursula Kaiser.
„Der Gemeindevorstand sollte das bürgerschaftliche Engagement würdigen und unterstützen. Durch eine wertschätzende und respektvolle Zusammenarbeit könnten wir gemeinsam für Brachttal mehr erreichen“, sagt SPD-Fraktionsmitglied Beatrix Schmidt-Stieler. „Schlimm ist es, wenn der Eindruck entsteht, dass bei Workshops und Arbeitsgruppen nur scheinbar eine konstruktive Mitarbeit erfolgt“, ergänzt Daniel Goffitzer, SPD-Fraktionsvorsitzender.
Bereits 2023 hatte die SPD mehrere konkrete Anträge eingebracht – unter anderem zur Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, zu Maßnahmen im Rahmen der Landarztquote und zur Zusammenarbeit mit medizinischen Fakultäten. Die jüngsten Aussagen des Gemeindevorstands lassen erahnen, warum.
„Wir wissen, dass es nicht einfach ist“, betont der SPD-Vorsitzende Jan Luca Woratschek. „Aber wer von vornherein aufgibt oder jede Initiative abwertet, kann keine Fortschritte erwarten. Unsere Gäste bei der Podiumsdiskussion – unter ihnen zwei Bürgermeister, ein Arzt, der Landrat und eine Bundestagsabgeordnete – haben uns allen gezeigt, dass es möglich ist. Man muss nur wollen.“
„Wir lassen uns von persönlichen Angriffen nicht entmutigen“, so Prof. Woratschek abschließend. „Ganz im Sinne von Michelle Obama: Wenn sie unter die Gürtellinie gehen, bleiben wir oben. Wir setzen auf Haltung, Respekt und konkrete Lösungen. Und wenn uns gelegentlich der Zynismus überkommt, dann nicht aus Überheblichkeit, sondern weil es schwer ist, still zu bleiben, wenn die Bühne der Gemeindevertretung zur Puppenkiste wird. Aber wir bleiben sitzen, solange noch Hoffnung auf ein Stück mit Inhalt besteht.“
Die ärztliche Versorgung in Brachttal und anderen ländlichen Regionen steht vor großen Herausforderungen. Nach dem Austausch mit Landrat Thorsten Stolz hat die SPD Brachttal auch mit der Bundestagsabgeordneten Bettina Müller gesprochen, um weitere Impulse für eine nachhaltige Lösung zu erhalten.
Rahmenbedingungen und Herausforderungen
Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ist eine zentrale Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen, während der Bund die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür schafft. In den vergangenen Jahren wurden hierzu bedeutende Maßnahmen ergriffen, wie die Bundestagsabgeordnete und Gesundheitsexpertin Bettina Müller berichtet.
„Durch die Anpassung der Planungsrichtlinien konnte die Zahl der Vertragsarztsitze erhöht werden“, erklärt die Bundestagsabgeordnete. Zudem sei die Mindestsprechstundenzahl für gesetzlich Versicherte ausgeweitet worden, um die Erreichbarkeit der Arztpraxen zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Schritt sei die Einführung von Zuschlägen für eine schnellere Terminvergabe gewesen, um Wartezeiten für Patientinnen und Patienten zu verkürzen.
„Zudem wurden die Voraussetzungen für die Gründung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) erleichtert, um die ambulante Versorgung weiter zu stärken“, ergänzt Bettina Müller. Diese Maßnahmen zeigen, dass der Bund gezielt daran arbeitet, die ärztliche Versorgung bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und den Zugang zu medizinischer Betreuung zu verbessern.
Gemeinsam aktiv werden!
Die Veranstaltung bietet eine Plattform für den direkten Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, politischen Akteuren und medizinischen Fachkräften. Neben Bettina Müller und Landrat Thorsten Stolz nehmen Dr. Hadi Zeidan (Landarzt), Jürgen Liebermann, Christina Eisenhuth und Rainer Schreiber als Initiatoren von Medizinischen Versorgungszentren in kleinen Gemeinden teil.
Michael Neuner, der SPD-Bundestagskandidat für den Wahlkreis wird zwar nicht auf dem Podium teilnehmen, aber die Besucher am Eingang begrüßen und für persönliche Gespräche vor und nach der Veranstaltung zur Verfügung stehen.
Bürgerinnen und Bürger haben zudem die Möglichkeit, ihre Fragen vorab per E-Mail an fragen@spd-brachttal.de zu senden. Die Fragen werden von den Podiumsgästen während der Veranstaltung beantwortet.
„Ich lade alle Bürgerinnen und Bürger ein, ihre Anliegen direkt an unsere Experten zu richten. Welche Herausforderungen sehen Sie in der medizinischen Versorgung vor Ort? Welche Maßnahmen erwarten Sie von der Politik? Senden Sie uns Ihre Fragen, damit wir sie gezielt in die Diskussion einbringen können“, erklärt Prof. Dr. Woratschek und ruft zur aktiven Beteiligung auf.
Das Ergebnis des Workshops soll konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Gemeinde Brachttal aufzeigen und als Grundlage für zukünftige Entscheidungen dienen. Veranstaltungsdetails: Datum: 8. Februar 2025 Ort: Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach, Wächtersbacher Str. 50, 63636 Brachttal Uhrzeit: 13:30 Uhr
Die ärztliche Versorgung in Brachttal steht – wie in vielen anderen ländlichen Gemeinden – vor großen Herausforderungen. Um eine nachhaltige Lösung zu finden, setzt sich die SPD Brachttal aktiv für eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Experten aus der Medizin und der Bürgerschaft ein.
Im Vorfeld eines wichtigen Austauschs traf sich die SPD Brachttal mit Landrat Thorsten Stolz, um über die spezifischen Herausforderungen der medizinischen Versorgung in Brachttal zu sprechen. Dabei wurde auch eine Podiumsdiskussion vorbereitet, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind. Die Veranstaltung findet am 8. Februar 2025 ab 13:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach, Wächtersbacher Str. 50, 63636 Brachttal statt.
„Wir brauchen innovative Ansätze und eine enge Kooperation mit allen politischen Kräften, den medizinischen Experten und vor allem mit den Bürgerinnen und Bürgern, um die medizinische Versorgung in Brachttal langfristig zu sichern“, betont der SPD-Vorsitzende Brachttal, Jan Luca Woratschek.
Landrat Thorsten Stolz: „Aufgeben ist keine Option“
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Brachttal stellte dem Landrat die zentrale Frage: „Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Jahren zu diesem Thema gemacht und worin sehen Sie die spezifischen Herausforderungen für Gemeinden wie Brachttal?“
Landrat Stolz verwies darauf, dass die Problematik bereits früh erkannt wurde und die Kreisverwaltung daher in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen in Projekte zur Sicherung der ärztlichen Versorgung getätigt hat. So wurden zwischen 2019 und 2022 über 900.000 Euro in entsprechende Programme investiert. Der Main-Kinzig-Kreis bietet unter anderem direkte Beratungen und Vernetzungsmöglichkeiten zwischen Kommunen, der Kassenärztlichen Vereinigung und weiteren relevanten Institutionen an.
Trotzdem bleibt die Gewinnung von Ärztinnen und Ärzten für den ländlichen Raum schwierig. Gründe dafür sind unter anderem die veränderten Arbeitsbedingungen, der hohe bürokratische Aufwand und die veränderten Erwartungen an die Work-Life-Balance. „Die klassische Landarztpraxis ist für viele Mediziner nicht mehr attraktiv. Wir brauchen daher neue Modelle wie Medizinische Versorgungszentren (MVZs), kooperative Praxen oder Anreize für junge Ärztinnen und Ärzte“, erklärte Thorsten Stolz.
Neben der ambulanten Versorgung sind auch Krankenhäuser, Apotheken, Physiotherapiepraxen, Pflegedienste und Hebammen essenziell für eine umfassende Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. „Ohne diese wichtigen Einrichtungen gerät das gesamte System in Schieflage“, so der Landrat.
Podiumsdiskussion mit Experten aus Medizin und Politik
Um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, lädt die SPD Brachttal zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion ein, die von Johanna Altvater aus Sinntal moderiert wird. Neben Landrat Thorsten Stolz nehmen unter anderem teil:
„Diese Veranstaltung ist eine einmalige Gelegenheit, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und Erfahrungen auszutauschen. Die medizinische Versorgung in Brachttal geht uns alle an – daher rufe ich alle Bürgerinnen und Bürger sowie die politischen Entscheidungsträger aller Fraktionen auf, an der Podiumsdiskussion teilzunehmen und mitzuarbeiten“, appelliert der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Brachttal. Der Brachttaler Bürgermeister Wolfram Zimmer hat in der letzten Gemeindevertretersitzung sein Kommen bereits zugesagt. Zudem ist es eine Gelegenheit weitere interessante Gäste kennen zu lernen und zu sprechen, darunter Michael Neuner, den aktuellen SPD-Kandidaten für den deutschen Bundestag.
Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land steht vielerorts vor großen Herausforderungen. Vor allem die Zukunft hausärztlicher Praxen ist ein zentrales Anliegen, das die Lebensqualität der Menschen maßgeblich beeinflusst. Die SPD Brachttal hat es sich zur Aufgabe gemacht, innovative Ansätze zu beleuchten und neue Perspektiven für die Region zu entwickeln. Einen wichtigen Impuls lieferte ein Besuch in Schwarzenborn, wo das Modell eines kommunalen Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) vorgestellt wurde. Inspiriert von dieser Idee präsentiert die SPD nun einen Best Case für ein privates MVZ, diesmal aus der Region: die erfolgreiche hausärztliche Gemeinschaftspraxis Jossgrund-Bad Orb.
Ein Vorbild aus der Region: Jossgrund zeigt, wie es geht
Im Zuge ihrer Recherchen tauschte sich die SPD Brachttal mit dem früheren Bürgermeister Rainer Schreiber aus Jossgrund aus, der über die Erfolgsfaktoren dieser Praxis berichtete. „Wir haben frühzeitig erkannt, wie dringend das Problem des Ärztemangels auf dem Land ist“, erklärte Schreiber. „Um dem entgegenzuwirken haben wir Jahre im Voraus begonnen, gezielte Werbemaßnahmen zu starten, etwa an Orten wie Golfplätzen, an denen wir vermuteten, dass Ärzte verkehren. Erfolgreich war dieses Modell nicht zuletzt durch frühe Kooperationen mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) sowie benachbarten Gemeinden wie Bad Orb, Flörsbachtal und Biebergemünd. „Ein solches Projekt erfordert Geduld, Beharrlichkeit und eine enge Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteuren“, so Schreiber.
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Die Erfolgsgeschichte der Jossgrunder Gemeinschaftspraxis zeigt, dass fraktionsübergreifende Kooperation und ein breites Netzwerk essenziell sind. „Es ist schwer, Ärzte für ein Leben auf dem Land zu gewinnen. Daher muss man am Ball bleiben, viele Gespräche führen und mit anderen Kommunen kooperieren“, betonte Schreiber. Er stellte heraus, dass der damalige Erfolg auch auf intensiver Grundstückssuche und -vermittlung beruhte, wodurch die Gemeinschaftspraxis ein geeignetes Zuhause fand.
Zudem spiele die Integration von Pflegeangeboten eine zentrale Rolle. Ein gutes Beispiel ist die Tagespflege Kremer im Ortsteil Pfaffenhausen, die älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben auf dem Land ermöglicht.
Podiumsdiskussion: Ideen für Brachttal
Die SPD Brachttal lädt alle Interessierten zu einer Podiumsdiskussion ein, um gemeinsam über Strategien für die Sicherung der medizinischen Versorgung zu sprechen. Hochkarätige Gäste wie Landrat Thorsten Stolz, die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller, der Bürgermeister von Schwarzenborn Jürgen Liebermann und Rainer Schreiber werden ihre Erfahrungen teilen und Fragen beantworten.
Der SPD-Vorsitzende Jan Luca Woratschek betont: „Wir möchten konkrete Ideen entwickeln, um die medizinische Versorgung in Brachttal nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.“ Fragen können vorab an fragen@spd-brachttal.de geschickt werden. Die Veranstaltung findet am 8. Februar 2025 ab 13:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach statt.
„Die medizinische Versorgung ist ein gemeinschaftliches Anliegen“, erklärt Prof. Dr. Woratschek, Gemeindevertreter in Brachttal. „Wir bitten unseren Bürgermeister Wolfram Zimmer sowie alle politischen Entscheidungsträger und Bürger auf, mit uns gemeinsam an einer nachhaltigen Lösung zu arbeiten.“ Denn nur durch frühe Planung, enge Kooperation und innovative Ansätze kann die Lebensqualität auf dem Land langfristig gesichert werden.
Wie kann die medizinische Versorgung auf dem Land gesichert werden, wenn die Herausforderungen scheinbar unüberwindbar sind? Schwarzenborn, die kleinste Stadt Hessens mit nur etwa 1.300 Einwohnern, hat eine beeindruckende Antwort gefunden. Mit einem kommunalen Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) wurde ein Leuchtturmprojekt geschaffen, das nicht nur Patientinnen und Patienten versorgt, sondern auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Aufmerksamkeit erregt.
An der Spitze dieses Erfolgs steht Bürgermeister Jürgen Liebermann – eine visionäre Persönlichkeit mit wirtschaftlichem Verstand, Leidenschaft und der Fähigkeit, Menschen zu motivieren. Trotz anfänglicher Skepsis von medizinischen Experten gelang es Liebermann, das Projekt voranzutreiben und nachhaltig zu etablieren. Heute beherbergt das MVZ eine Praxis für Allgemeinmedizin und Gynäkologie sowie einen Pflegedienst. Das MVZ wird demnächst räumlich erweitert, so dass die Gynäkologie auf eine separaten Etage Platz findet. Es besteht zudem der Wunsch eine Physiotherapie erneut zu beherbergen.
Ein starkes Leistungsspektrum – trotz widriger Ausgangslage
Die Ausgangslage war denkbar schwierig: Schwarzenborn hatte keinen Hausarzt mehr, und die Patientinnen und Patienten waren bereits auf umliegende Orte ausgewichen. Doch das MVZ konnte diese Patientinnen und Patienten zurückgewinnen – ein Kraftakt, der durch die breite Angebotspalette des Zentrums gestützt wurde. Neben den allgemeinen medizinischen Leistungen bietet das MVZ auch Präventionsangebote wie altersmedizinische Betreuung und Krebsvorsorge.
Bürgerschaftsidee wird aufgegriffen
Die SPD Brachttal greift mit ihrem Besuch in Schwarzenborn eine Idee auf, die Ende letzten Jahres bei einem Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern geäußert wurde. Dort war vorgeschlagen worden, erfolgreiche Projekte aus anderen Regionen näher zu betrachten und deren Erfahrungen für Brachttal nutzbar zu machen. Der Besuch in Schwarzenborn ist somit ein direkter Schritt, um diese bürgerschaftliche Initiative in die Tat umzusetzen.
Ein Gespräch mit Zukunftsperspektive
Bei ihrem Besuch in Schwarzenborn konnte sich eine Delegation der SPD Brachttal – bestehend aus Jan Luca Woratschek, Daniel Goffitzer, Herbert Woratschek, Elke Woratschek, David Goffitzer und Johanna Altvater – ein Bild von der Arbeit des MVZ machen. Besonders inspirierend war das Gespräch mit einer jungen Ärztin aus Brasilien, die das umfangreiche Ärzteteam unterstützt.
„Die Anfangszeit in Deutschland war aufgrund bürokratischer Hürden schwierig“, erklärte die Ärztin offen. Dennoch zeigte sie sich dankbar für die Unterstützung durch Bürgermeister Liebermann und sein Team. „Trotz des ernsten Themas haben wir viel gelacht“, ergänzte Jan Luca Woratschek, Vorsitzender der SPD Brachttal. „Das zeigt, wie sehr das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit im MVZ geschätzt werden.“
Einladung zur Podiumsdiskussion
Die Erkenntnisse aus Schwarzenborn sollen nun auch in Brachttal diskutiert werden. Am 8. Februar lädt die SPD Brachttal zu einer Podiumsdiskussion ein, bei der Bürgermeister Liebermann über die Herausforderungen und Erfolge des Projekts berichten wird. Mit dabei sind Landrat Thorsten Stolz, die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller sowie weitere Expertinnen und Experten. Ziel der Veranstaltung ist es, Bürgerinnen und Bürger über erfolgreiche Projekte zu informieren und gemeinsam Ideen für die medizinische Versorgung in Brachttal zu entwickeln.
Fragen zur Podiumsdiskussion können vorab an fragen@spd-brachttal.de geschickt werden. Die eingereichten Fragen sowie weitere Fragen aus dem Publikum werden dann von den Expertinnen und Experten am 8.2.25 im Dorfgemeinschaftshaus Schlierbach ab 13:30 Uhr beantwortet.
Gemeinsam für Brachttal – parteiübergreifende Zusammenarbeit gefordert
Der Erfolg von Schwarzenborn zeigt, dass eine parteiübergreifende Zusammenarbeit und Engagement Berge versetzen können“, betont Daniel Goffitzer. „Wir hoffen, gemeinsam die richtigen Weichen für die Zukunft der medizinischen Versorgung in Brachttal zu stellen.“ „Anregungen aus der Bevölkerung sind dabei der Schlüssel – die politischen Entscheidungsträger müssen sie aufgreifen und umsetzen“, ergänzt Herbert Woratschek.
Die SPD Brachttal bittet ausdrücklich alle politischen Parteien in der Gemeinde Brachttal, Ideen der Bevölkerung aufzugreifen und den Gemeindevorstand von Brachttal unter dem Vorsitz des Bürgermeisters bei der Sicherstellung der medizinischen Versorgung gemeinsam zu unterstützen.
Die SPD Brachttal bringt mit einem neuen Antrag zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung einen weiteren wichtigen Impuls in die Gemeindevertretung ein. Grundlage des Antrags ist die Idee einer Potenzialanalyse für geeignete Gebäude und Flächen, um langfristig die Attraktivität des Standorts für Ärztinnen und Ärzte zu steigern. Dabei soll auch das bestehende Leerstandskataster der Gemeinde umfassend genutzt werden.
„Das Konzept wurde maßgeblich durch Anregungen und Ideen aus der Bevölkerung inspiriert“, betont der Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Herbert Woratschek. Im Rahmen eines Treffens am 15. Oktober 2024 im Dorfgemeinschaftshaus Streitberg, zu dem die SPD Brachttal eingeladen hatte, diskutierten Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Fachleuten aus der Region. Neben einer Zahnärztin und interessierten Einwohnern waren vier Mitglieder des Gemeindevorstands und der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses anwesend. Gemeinsam wurden Schritte zur Sicherung der medizinischen Infrastruktur erarbeitet.
„Es zeigt sich, wie wertvoll der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern ist. Sie kennen die lokalen Bedürfnisse und können innovative Lösungen vorschlagen“, so der SPD-Vorsitzende Daniel Goffitzer. Der Fokus auf die gezielte Identifikation geeigneter Flächen und Objekte sei ein direkter Wunsch der Teilnehmenden gewesen. „Genau diesen Wunsch greifen wir nun auf und bringen ihn als Antrag zur Gemeindevertretersitzung im Dezember ein“, so das Fraktionsmitglied Jan-Luca Woratschek.
Die SPD Brachttal lädt die Bevölkerung ein, sich weiterhin aktiv einzubringen. „Nur gemeinsam können wir die Attraktivität und Lebensqualität in unserer Gemeinde sichern“, lautet der Appell der Fraktion.
Die SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung Brachttal wird bei der nächsten Gemeindevertretersitzung am 10. Juni 2024 wichtige Initiativen zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in unserer Gemeinde erneut präsentieren. Diese beruhen auf den erfolgreichen Ergebnissen der Arbeitsgruppe zur ärztlichen Versorgung, die in den letzten Monaten intensiv an diesem Thema gearbeitet hat.
Noch vor einem Jahr wurde von einigen Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern der CDU behauptet, es gäbe keine freien Hausarztstellen in Brachttal und die kassenärztliche Vereinigung würde keine Unterstützung bieten. „Dass diese Aussagen falsch sind, haben wir schon seit der Kommunalwahl 2021 kommuniziert, aber offensichtlich haben andere Mandatsträger immer noch daran festgehalten“, stellt Fraktionsmitglied Gerhard Gleis fest. Dank der gründlichen Arbeit der Arbeitsgruppe herrscht nun Klarheit über die tatsächliche Situation und eine gemeinsame fraktionsübergreifende Wissensbasis, die uns erlaubt, zielgerichtet Maßnahmen zu ergreifen.
Die Arbeitsgruppe konnte wichtige Erkenntnisse und Empfehlungen erarbeiten, die für die zukünftige Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Brachttal essenziell sind. Dazu zählt die Empfehlung, über gezielte Werbemaßnahmen und persönliche Ansprache neue Hausärzte zu gewinnen. Diese Erkenntnisse fließen nun in unsere Anträge ein.
In der Gemeindevertretersitzung vom 17. Juli 2023 wurde unser Antrag auf Verbesserung der medizinischen Versorgung leider abgelehnt. Insbesondere die CDU hat fast geschlossen gegen diese Initiative gestimmt, wie sich dem namentlich protokollierten Abstimmungsergebnis der Sitzung entnehmen lässt. Jetzt, da die Arbeitsgruppe ihre Arbeit erfolgreich abgeschlossen hat, entfällt der damalige Ablehnungsgrund. Daher stellen wir den Antrag erneut, um eine zukunftsfähige und wohnortnahe medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Unsere Vorschläge beinhalten unter anderem, dass die Gemeinde Brachttal sowohl online als auch analog Anzeigen schaltet, um Hausärzte zu werben, die sich in der Gemeinde niederlassen möchten. Zusätzlich sollen Bürgerinnen und Bürger dazu animiert werden, die Suche aktiv zu unterstützen. Weiterhin soll die Gemeinde Brachttal sich bei passenden Arztbörsen anmelden und dort aktiv nach Ärzten suchen. Dies sind konkrete Schritte, um die ärztliche Versorgung in unserer Gemeinde nachhaltig zu verbessern und die schwierige aktuelle Situation zu entschärfen.
„Die ärztliche Versorgung ist ein zentrales Anliegen für unsere Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeit der Arbeitsgruppe hat klar gezeigt, dass gezielte Werbemaßnahmen notwendig sind, um Ärzte nach Brachttal zu holen. Wir dürfen hier keine Zeit verlieren“, betont Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Herbert Woratschek. SPD Vorsitzender Daniel Goffitzer ergänzt: „Unsere Bürgerinnen und Bürger verdienen eine wohnortnahe medizinische Versorgung. Mit unserem Antrag setzen wir uns dafür ein, dass dies Realität wird.“
Zusätzlich werden wir in der nächsten Sitzung eine Anfrage zur Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) und den hessischen Universitäten stellen. Dabei geht es um den aktuellen Stand der Bemühungen, über die Landarztquote und andere Maßnahmen die ärztliche Versorgung in unserer Region zu verbessern. Konkret möchten wir wissen, ob die geplanten 40 Serienbriefe an Universitäten über ein Jahr nach Beschluss des Antrags verschickt wurden und welche Ergebnisse dadurch erzielt wurden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um weitere Ärzte für unsere Gemeinde zu gewinnen und langfristig eine stabile medizinische Versorgung sicherzustellen.
In Brachttal, einer Gemeinde mit einer einst blühenden Infrastruktur mit einem Ärztehaus, die jetzt einen stetigen Rückgang erlebt, macht sich die SPD-Fraktion stark für die Verbesserung der ärztlichen Versorgung. Vor einem Jahr hat die Gemeindevertretung auf Antrag der SPD zwei wichtige Beschlüsse gefasst. Der erste zielte darauf ab, eine Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen und den medizinischen Fakultäten hessischer Universitäten zu initiieren, um einen neuen Hausarzt für unsere Gemeinde zu gewinnen. Der zweite Beschluss sollte durch das Herausstellen attraktiver Arbeits- und Wohnbedingungen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Landarztquote für Brachttal gewinnen.
Ein Jahr später sind die Ergebnisse dieser Bemühungen immer noch unklar, da vonseiten des Gemeindevorstands keine Rückmeldungen oder Berichte an die Gemeindevertreter ergangen sind. Diese Informationslücke hat die SPD veranlasst, in der nächsten Sitzung detaillierte Informationen einzufordern, die Aufschluss über die Kontaktaufnahmen und erzielten Ergebnisse geben sollen.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Woratschek kommentierte die Situation besorgt: "Es ist entscheidend, dass wir proaktiv handeln, um die medizinische Versorgung in Brachttal zu sichern. Ein Jahr ohne Fortschrittsbericht vom Bürgermeister ist bei der aktuellen Versorgungslücke in unserer Gemeinde einfach zu lang. „Wir erwarten dringend eine Rückmeldung vom Bürgermeister", ergänzt Gerhard Gleis von der SPD-Fraktion.
Daniel Goffitzer, SPD-Vorsitzender, unterstrich die Dringlichkeit: "Die Bevölkerung von Brachttal darf nicht länger ohne adäquate medizinische Versorgung bleiben. Es ist höchste Zeit, dass der Gemeindevorstand unter der Leitung des Bürgermeisters seine Verantwortung ernst nimmt und handelt."
Trotz der Bildung einer überfraktionellen Arbeitsgruppe muss der Bürgermeister die beschlossenen Maßnahmen umgehend umsetzen, da die Zeit drängt. Personalmangel ist keine akzeptable Ausrede, und er kann ehrenamtliche Gemeindevorstandsmitglieder für diese Aufgaben einsetzen.
Die kommende Gemeindevertretersitzung wird zeigen, wie ernst es dem Gemeindevorstand unter der Leitung des Bürgermeisters mit der Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger ist und er die notwendigen Schritte zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Brachttal wirklich vorantreibt.
Die Gemeindevertretung der Gemeinde Brachttal hat am 24.04.2023 einstimmig beschlossen, dass eine Arbeitsgruppe zur Ärztlichen Versorgung in Brachttal gegründet wird, bestehend aus Vertretern aller Wählergruppierungen. Die Zielsetzung der Gruppe besteht darin, eine Ideensammlung anzustellen, wie man die ärztliche Versorgung in Brachttal weiterhin sichern kann. Dazu besteht das primäre Ziel in der Schaffung einer soliden Basis an Informationen, aufgrund derer weiter gehandelt werden kann. Dafür hat sich die Gruppe seit Gründung bereits elf Mal getroffen und dabei mit verschiedenen Behörden, Experten und Ärzten gesprochen. In dieser Zeit konnten alle Mitglieder auf einen Stand gebracht werden, interessierte Ärzte angesprochen und Möglichkeiten der Niederlassung in Brachttal erarbeitet werden. Die weiteren Schritte, die nun anfallen, beziehen sich konkret auf die Umsetzung des erarbeiteten Plans. Der Einschätzung der SPD-Vertreter nach hört die Kompetenz der Gruppe dort auf, wo es an die konkrete Verwirklichung der Pläne geht, da die Gruppe mit dem klaren Ziel des Brainstormings und der Ideensammlung gegründet wurde. Es würde unserer Einschätzung nach die Kompetenzen einer durch die Gemeindevertretung initiierten Arbeitsgruppe deutlich überschreiten, wenn wir Förderungen beantragen oder offizielle Verhandlungen führen, da einer Arbeitsgruppe dafür die Handlungsgrundlage fehlt. Wir möchten, um eine rechtliche Sicherheit zu gewährleisten, uns nicht die Kompetenz der jeweiligen Gremien, die dafür zuständig sind, anmaßen oder in deren Handlungskompetenz eingreifen.
Bereits in der Vergangenheit hat die SPD deutlich gemacht, dass wir in Brachttal noch 4,5 freie Hausarztsitze haben und auch Fördertöpfe vorhanden sind, aus denen eine Niederlassung in Brachttal bezuschusst werden kann. Nach wie vor sind die Mundpropaganda und eine aktive Werbestrategie, eines der wichtigsten Grundlagen zur Anwerbung von neuen Hausärzten. Hierbei hält die SPD weiterhin daran fest, dass es besonders wichtig ist, dass die Gemeinde gezielt auf die jungen Absolventen des Medizinstudiums und der Facharztausbildung durch ein Anschreiben an die Universitäten und Ausbildungskrankenhäuser zugeht. Eine weitere bereits angesprochene Möglichkeit sind Berufswahlmessen im Inland und Ausland in Regionen, in denen vor allem deutsche Medizinstudierende ihr Studium absolvieren. Da sich die Prioritäten im Leben der neuen Fachärzte in den letzten Jahren geändert hat, ist es nach Auffassung der SPD auch weiterhin wichtig, durch Anreize der Gemeinde die Mediziner zu entlasten, das Engagement der Ärzte zu würdigen und diese bei Problemen und Fragen zu unterstützen. Zur Unterstützung der Ärzte sollte, wie bereits diskutiert, weiterhin eine geeignete Räumlichkeit ausfindig gemacht werden, denn der Raum ist die Grundlage zum Praktizieren. Wichtig ist uns weiterhin die Kommunikation mit den Ärzten im Umkreis, damit diese sich gehört fühlen und diesen auch zu helfen. Stolz sind wir bspw. auf die weiterhin bestehenden Kooperationen mit der Vogelsberg Apotheke in Brachttal. Außerdem wird in den Gesprächen deutlich, dass es auch Ärzte gibt, die daran interessiert sind, bei der Versorgung der Brachttaler Patienten zu unterstützen. Dafür gab es auf Einladung der SPD am 04.08.2023 auch ein Gespräch bei einem Mediziner vor Ort, zu dem auch die anderen Vertreter eingeladen wurden. Ein gemeinsames Vorgehen für Gespräche wurde durch die anderen Brachttaler Fraktionen in der Gemeindevertretung zuvor abgelehnt. Wir stehen weiterhin dahinter, dass diese Gespräche ausgeweitet und intensiviert werden müssen.
Zum Abschluss bedanken sich die Vertreter der SPD bei der guten und vor allem zielführenden Zusammenarbeit, die es in unter einem Jahr ermöglicht hat, dass die zuständigen Gremien durch die gestellten Weichen nun aktiv werden können. Es ist jetzt die Aufgabe, politische Lösungen über Gemeindevertretung und Vorstand zu erzielen und die Handlungsempfehlung umzusetzen. Bei dieser Umsetzung werden wir weiterhin in unserer jeweiligen Rolle in den Gremien tatkräftig unterstützen und appellieren auch an die anderen Mitglieder, den Prozess mit ihrer jeweiligen Handlungskompetenz weiterhin unterstützend zu begleiten.
Die SPD Brachttal hat in der letzten Gemeindevertretersitzung wegweisende Anträge eingebracht, die nun im Ausschuss im Rahmen der Haushaltsberatungen intensiv diskutiert werden. Im Fokus dieser Anträge steht die Einführung von Leistungszielen und Kennzahlen ab dem Haushaltsplan 2024. Leistungsziele sind konkret formulierte Ziele, die die Gemeinde erreichen möchte, während Kennzahlen quantifizierbare Größen sind, die den Fortschritt und die Zielerreichung messen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Prof. Dr. Herbert Woratschek erklärt: "Leistungsziele und Kennzahlen sind wie der Kompass einer Gemeinde. Sie bieten Orientierung und zeigen uns den Weg zu einer strategischen Entwicklung. Im Haushalt verankert, ermöglichen sie eine gezielte Steuerung und Transparenz über den Stand wichtiger Themen. Die Einführung dieser Instrumente ist entscheidend, um unsere Gemeinde mit einer klaren Perspektive zu gestalten."
Die Schwerpunkte der politischen Arbeit der SPD Brachttal liegen dabei auf den vier Kernbereichen:
Ärzte vor Ort – Jetzt und in der Zukunft:
Stv. Fraktionsvorsitzender Daniel Goffitzer betont: "Unser erster Antrag konzentriert sich auf die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in der Gemeinde Brachttal. Durch gezielte Maßnahmen, darunter Gespräche mit Ärzten und Investoren sowie Werbeaktionen zur Anwerbung von Ärzten, möchten wir die Attraktivität der Gemeinde für medizinisches Fachpersonal steigern und die Versorgung unserer Bürger gewährleisten."
Bessere Angebote für Kinder- und Jugendliche:
Beatrix Schmidt-Stieler, Mitglied der SPD-Fraktion, erklärt: "Im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe setzen wir auf die Erhöhung der Attraktivität der Gemeinde für junge Menschen.“ „Mit gezielten Serviceangeboten, wie Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche und der Beantragung von Fördermitteln für die Kinder- und Jugendarbeit, möchten wir die Lebensqualität für junge Familien steigern und Brachttal zu einem lebendigen Ort für Kinder und Jugendliche machen", konkretisiert Fraktionsmitglied Christopher Soiné.
Bürgerfreundliches Rathaus mit wertschätzendem Arbeitsklima:
Fraktionsmitglied Jan Luca Woratschek unterstreicht: "Unser Ziel ist ein servicefreundliches Rathaus, das transparent und zügig Informationen bereitstellt. Die Einführung von Leistungszielen und Kennzahlen im Bereich der inneren Verwaltung zielt darauf ab, die Servicequalität zu erhöhen.“ Reinhard Springer, Fraktionsmitglied, ergänzt: „Dazu gehören unter anderem die zeitnahe Zustellung von Gemeindevorstandsprotokollen an die Fraktionsvorsitzenden sowie die zügige Beantwortung von Anfragen. Gleichzeitig wollen wir den Investitionsstau abbauen, um die Weiterentwicklung der Gemeinde voranzutreiben."
Bezahlbare klimafreundliche Energie:
SPD-Gemeindevertreter Florian Hofmann betont: "Im Produktbereich Umweltschutz setzen wir auf die Sicherstellung einer bezahlbaren und klimafreundlichen Energieversorgung.“ Fraktionsmitglied Maximilian Kröll ergänzt: „Durch die Einführung von Leistungszielen und Kennzahlen möchten wir gezielte Maßnahmen ergreifen, darunter die Beantragung von Fördermitteln zur Sicherstellung der Zielerreichung und Informationskampagnen zur Steigerung des Bewusstseins für erneuerbare Energien und Energieeffizienz."
Die SPD Brachttal hebt hervor, dass die Einführung von Leistungszielen und Kennzahlen gemäß § 4 Abs. 2, GemHVO nicht nur eine effiziente Steuerung der Gemeindeentwicklung ermöglicht, sondern auch die Transparenz und Rechenschaftspflicht gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern stärkt. „Die Partei setzt sich aktiv für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft in Brachttal ein“, fasst Fraktionsmitglied Gerhard Gleis als Fazit zusammen.
Image by Mario Aranda from Pixabay
SPD Brachttal kämpft für Ärzte im Ort
Ärzte auf dem Land sind rar. Angesichts der vielen Ärzte, die bald in den Ruhestand gehen, ist die ärztliche Versorgung auf dem Lande zukünftig nicht mehr sicher. Insbesondere Seniorinnen und Senioren sind beunruhigt darüber. Hessische Gemeinden sind herausgefordert, auch in Zukunft die ärztliche Versorgung sicher zu stellen. Aber die Gemeinden sind diesbezüglich unterschiedlich aktiv. Einige tun etwas – Andere warten ab.
Um Brachttal herum tut sich viel in Bezug auf die ärztliche Versorgung: Biebergemünd, Bad Orb, Flörsbachtal und Jossgrund gründen einen Zweckverband. Sie wollen zusammenarbeiten, um die ärztliche Versorgung langfristig für die Zukunft abzusichern. In Bieber und Biebergemünd sollen Gesundheitszentren entstehen. In Flörsbachtal denkt man mit den Partnergemeinden über eine Zweigpraxis oder eine überörtliche Praxis nach. Bad Orb setzt in dieser interkommunalen Zusammenarbeit einen Schwerpunkt in der fachärztlichen Versorgung. In Freiensteinau entsteht ein neues medizinisches Versorgungszentrum, um Hausärzte vor Ort dauerhaft sicher zu stellen. Wächtersbach plant auf dem ehemaligen Brauereigelände in der Nähe des Schlosses sogar ein Großprojekt, das in drei Jahren fertig sein soll. Der Bürgermeister Weiher arbeitet dabei mit einer Projektgesellschaft zusammen, die in Kontakt mit Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen stehen. Die Wichtigkeit der ärztlichen Versorgung steht in Wächtersbach außer Frage, auch wenn die Schlossarztpraxis jahrelang ein kontrovers diskutiertes Thema war. Letztendlich hat die Diskussion das Beste aus verschiedenen Vorstellungen zusammengebracht. Nun wird das Projekt endlich umgesetzt.
In Brachttal scheint man im Rathaus hingegen abzuwarten. Hofft man darauf, dass der in Zukunft offensichtliche Mangel an Ärzten auf dem Lande sich in Luft auflöst? Die SPD Brachttal verlangt schon lange Aufklärung, wie die ärztliche Versorgung langfristig in Brachttal sichergestellt werden soll. Sie hält Ärzte vor Ort für unabdingbar. Wartet man ab, drohen zwangsläufig Medibusse oder Fahrdienste zu Ärzten in andere Orte als Notlösung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Prof. Dr. Herbert Woratschek hat hierzu eine klare Meinung: „Das ist für die SPD Brachttal keine akzeptable Lösung!“ Kurze Wege zu Ärzten sind aufgrund der steigenden Anzahl von Seniorinnen und Senioren dringend erforderlich. Daher forderte die SPD vom Brachttaler Bürgermeister Wolfram Zimmer mehrfach Auskunft über seine Pläne zur langfristigen Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Brachttal. Aber der Bürgermeister fühlt sich durch die Anfragen der SPD bevormundet. SPD-Vorstandsmitglied Reinhard Springer fragt sich, „warum in Brachttal alles so ewig lange dauert. In der gleichen Zeit, in der in Brachttal drei Anfragen zur ärztlichen Versorgung nicht beantwortet werden, plant und genehmigt Wächtersbach ein komplett neues Ärztehaus." Warum musste die SPD mehrmals Anfragen hierzu stellen? Am 8.3.21 informierte der Bürgermeister die Gemeindevertreter aufgrund einer vorangegangenen Anfrage der SPD Brachttal, dass er zeitnah nach der Kommunalwahl am 14.3.21 über eine Konzeptstudie zur ärztlichen Versorgung berichten will. Da die Antwort lange angekündigt, aber nicht erfolgt ist, stellte die SPD gegen Ende des Jahres 2021 eine Anfrage zum Stand der Studie. Erst im Februar 2022 erhielt die SPD eine Antwort, die aus sechs kurzen Sätzen bestand, in denen der Bürgermeister ankündigte, dass „die Möglichkeit bestünde, die 6 Seiten an die Mandatsträger zu verschicken“. Zudem schrieb der Bürgermeister: „Wir haben weiterhin mit gewerblichen Anbietern Kontakt gehalten und mit einem standortsuchenden Arzt Gespräche geführt.“ Erst nach weiteren Erinnerungen bekamen die Gemeindevertreter Anfang April 6 Seiten dieser Studie zu sehen. Allerdings standen die Details in einem Anhang, der „anwaltlich“ nicht freigegeben wurde. Dies führte zu einer weiteren Anfrage, da die SPD Brachttal in dieser wichtigen Angelegenheit für die Gemeinde endlich wissen wollte, welche strategischen Pläne der Bürgermeister zur ärztlichen Versorgung verfolgt und welche Maßnahmen hierzu ergriffen werden. Zudem stellte die SPD ihre dritte Anfrage zur Konzeptstudie der ärztlichen Versorgung. Sie fragte, warum der Versand von 6 Seiten so lange dauern muss, und welche Maßnahmen ergriffen werden, damit dies in Zukunft besser funktioniert. Auch stellte sie die Frage, warum der Anhang nicht freigegeben wurde. In der Studie stand, dass weitere mögliche Schritte besprochen und deren Umsetzung durch das Büro angeboten wurde. Daher frage die SPD: „Welche Schritte und Umsetzungen wurden für Brachttal angeboten?“.
Angesichts der anstehenden Bürgermeisterwahl „sind wir gespannt, wie glaubwürdig die Kandidaten ihre Pläne hierzu vertreten“, kommentiert der SPD-Vorsitzende Daniel Goffitzer. Die SPD hat keinen der drei zur Bürgermeisterwahl anstehenden Kandidaten nominiert und unterstützt. Es ist nun die Aufgabe der Wählerinnen und Wähler, den Bürgermeister zu wählen, der die wichtigen Angelegenheiten von Brachttal vertritt und konsequent verfolgt. Die langfristige ärztliche Versorgung in Brachttal ist der Brachttaler SPD wichtig. Die SPD Brachttal fordert, dass die Verantwortlichen in Brachttal nicht weiter träumen, sondern sich aktiv für die langfristige ärztliche Versorgung in Brachttal einbringen. Die Position der SPD zur ärztlichen Versorgung ist schon lange klar: „Wir kämpfen für den Arzt im Ort“, bringt Christopher Soiné die Position der SPD auf den Punkt.
Zukunft der hausärztlichen Versorgung Brachttals
Wie wichtig es ist, einen Hausarzt als direkten Ansprechpartner im Ort zu haben, weiß jeder und deshalb ist es umso wichtiger, diese Versorgung auch zukünftig zu sichern. In den vergangenen Jahren brannten sich bei den Brachttalerinnen und Brachttalern dunkle Ziffern in das Gedächtnis ein. Doch am vergangenen Mittwoch haben sich die Brachttaler Sozialdemokraten mit den neuen, vielversprechenden Zahlen beschäftigt, die dieses Bild aus dem Weg räumen sollen.
Wie jeden Mittwochabend hat sich die SPD Brachttal auch diese Woche wieder im Rahmen einer Videokonferenz, dem wöchentlichen Debattencamp, zusammengefunden. Diese Woche stand das Thema der ärztlichen Versorgung in Brachttal auf der Agenda, für das sich eine kleine Arbeitsgruppe der SPD im Vorhinein in einem intensiven Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KV) austauschte. Zudem werden noch Gespräche mit dem jetzigen Hausarzt gesucht, um auch seine Expertise für die langfristige Planung der ärztlichen Versorgung Brachttals einfließen zu lassen. Eine positive Überraschung für alle Anwesenden war die wesentliche Veränderung der Sachlage bei der KV zu diesem Themengebiet in den vergangenen zwei Jahren, mit der wir es schaffen können, unseren Versorgungsgrad von derzeit 30,67% enorm zu verbessern.
Brachttal gehört als Kommune dem Mittelbereich Wächtersbach/Bad Soden-Salmünster an, in dem es in den vergangen drei Jahren eine immense Reduzierung des Versorgungsgrades um fast 20% gab. Dies ist unter anderem dem demographischen Wandel geschuldet, wodurch ein Hausarzt „nur“ noch für 1559 Einwohner zuständig ist anstatt der üblichen 1609 Einwohner. Daraus resultiert, dass in dem Planungsbereich seit diesem Jahr 6,5 Arztstellen zu besetzen sind.
Von diesen 6,5 Arztsitzen werden vier Niederlassungen in Brachttal und Wächtersbach von der KV mit umfangreichen Förderungen unterstützt. Diese Förderung umfasst die sogenannte Förderung der Niederlassungsbereitschaft, unter die u.a. Förderbeträge von bis zu 66 000€ für Ärzte, die sich hier neu niederlassen, fallen. Der Kreis würde eine Neuniederlassung zusätzlich mit bis zu 20 000€ bezuschussen. Für einen Umzug nach Brachttal gibt es on top noch eine Förderung von bis zu 10 000€. Für den neuen Hausarzt wird die Planungssicherheit durch eine sogenannte Honorarumsatzgarantie gewährleistet, aber auch der bestehende Hausarzt kann über sein 65. Lebensjahr hinaus weiterarbeiten in Brachttal und würde pro Quartal zusätzlich 2 000€ erhalten. Für junge Ärztinnen werden durch den Strukturfonds der KV auch die Kinderbetreuungskosten bis zu einer Höhe von maximal 400€ übernommen.
Doch wir müssen uns bewusst sein, dass alle Förderungen nichts bringen, wenn immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte ausgebildet werden. Dafür gibt es die sogenannte Förderung des ärztlichen Nachwuchses, von der wir als Gemeinde Brachttal ebenso profitieren. Durch dieses Angebot erhalten junge Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung die Möglichkeit, sich Fachvorträge, die durch die KV organsiert werden, zur Niederlassung und zur vertragsärztlichen Tätigkeit anzuhören. Des Weiteren erhalten Studentinnen und Studenten der Humanmedizin 595€ pro Monat in ihrem praktischen Jahr und ihrer Famulatur (Die Famulatur ist ein für Medizinstudenten vorgeschriebenes viermonatiges Praktikum.) extra, wenn sie diese Zeit hier in Brachttal oder einem anderen förderfähigen Bereich absolvieren. Außerdem gibt es eine vollständige Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin, worüber hin-aus es ein sogenanntes „Start gut!“-Guthaben gibt, bei dem sich die Assistenzärztinnen und Assistenzärzte pro Monat der Weiterbildung im ländlichen Raum 1 000€ ansparen können, die ausgezahlt werden, wenn sie sich später in einem förderfähigen Bereich niederlasen.
Für uns als SPD Brachttal ist es dennoch wichtig, dass wir uns hier nicht ausschließlich auf die KV Hessen und deren Förderungen verlassen. Die Kommune muss unterstützend tätig werden, indem man einen möglichen Hausarzt dabei unterstützt, Räumlichkeiten zu finden und diese in Absprache mit dem Arzt nach seinen Wünschen gestaltet. Ebenso wichtig muss die Attraktivität der Gemeinde sein, da die Forderung nach einer abwechslungsreichen Work-Life-Balance und nach geregelten Arbeitszeiten, die sich weniger auf Büroarbeit, sondern auf das Praktizieren beziehen sollen, seitens der Mediziner steigt. Wir als Kommune müssen dahingehend unterstützend tätig sein, sodass wir bspw. Kita-Plätze für die Kinder der Ärztin oder des Arztes zur Verfügung stellen müssen und ihn bei der Bürokratie entlasten.
Des Weiteren ist es für uns auch selbstverständlich, dass wir uns nicht zu früh von dem Gedanken an einen niedergelassenen Hausarzt im Ort verabschieden, denn in Anbetracht der Demographie und der Generationengerechtigkeit ist es nicht vertretbar, dass man bis zu 20 Minuten zu einem Hausarzt fahren muss, dass eine Zweigpraxis nur an bestimmten Tagen besetzt ist oder dass ein Shuttlebus-Service die Patienten als Sammeltransport zum Arzt fährt. Da sind wir uns alle einig: Der Hausarzt muss als essentieller Bestandteil der örtlichen Versorgung schnell erreichbar sein!
SPD Brachttal fordert Öffnung der Impfzentren im Main-Kinzig-Kreis
Seit Dezember 2020 steht im MKK die Infrastruktur in Form von Impfzentren zur Bekämpfung des Coronavirus bereit. Die täglich hohen Infektionszahlen, die hohe Auslastung der Intensivmedizin in den Krankenhäusern, die hohe Sterblichkeit an Covid 19 verursachen enormes menschliches Leid und hohe wirtschaftliche Schäden.
Die SPD Brachttal fordert vom Land Hessen statt der aktuell sechs regionalen Impfzentren, die wie mit den 21 hessischen Landkreisen vereinbart, weiteren aktuell zur Verfügung stehenden Standorte zu öffnen. Diese Impfaktion ist nicht geeignet als Kommunalwahlthema hier geht es tatsächlich um Leben, Tod oder Spätfolgen der Krankheit für alle Altersgruppen unserer Bevölkerung.
Wenn man bedenkt, dass dieser wirksame Impfstoff in Mainz entwickelt, u.a. in Marburg hergestellt und in Deutschland nicht ausreichend zur Verfügung steht, stellt sich die Frage der politischen Fähigkeiten und der politischen Verantwortung der Handelnden.
Vor allem Israel u.a. Länder der Welt zeigen vorbildlich wie der Schutz ihrer eigenen Bevölkerung im Mittelpunkt ihres politischen Handelns steht, dass wird hierzulande im ausreichenden Maße leider vermisst.
Die Impfaktion ist ernst und existenziell, die Landesregierung muss jetzt endlich handeln und Stärke ihres politischen Handelns spiegeln, d.h. unterstützen Sie die Landkreise und öffnen sie die vom MKK seit Dezember 2020 bereitgestellten Impfzentren zum Schutz unserer Menschen.