Heringsessen 2019

Zukunftswerkstatt soll neues Brachttal gestalten

 

Brachttal (erd). Die Brachttaler SPD will in der Gemeinde gestalten und wieder verstärkt auf sozialdemokratische Themen setzen. Für Brachttal ist eine Zukunftswerkstatt angedacht, über landespolitische Themen sprach der Landtagsabgeordnete Heinz Lotz. 20 Sozialdemokraten folgten dem Aufruf zum Heringsessen.

SPD-Ortsverbandsvorsitzender Jürgen Heinze sprach zum politischen Aschermittwoch. In Brachttal sei die Bahntrassenvariante VII verhindert worden. Diese hätte mit der „Monsterbrücke“ viel Zuglärm rund um die Uhr bedeutet. Bedenklich findet Heinze, dass die AfD bei der letzten Wahl in zwei Ortsteilen die stärkste Partei gewesen sei. „Das ist erschreckend!“ Heinze äußerte Zweifel daran, dass diese Vereinigung angesichts der Skandale eine legitime politische Partei sei. Jedem, dem bisher noch nicht klar gewesen sei, welch Geistes Kind diese Gruppierung sei, der soll nachschauen, mit welchen Mitteln 1933 eine andere Partei die Macht ergriffen habe. Heinze befasste sich auch mit den anderen Parteien in der Gemeinde. So sollten sich die Grünen nicht vom Trend in Bund und Landbeflügeln lassen, sondern eine Politik für die Bevölkerung betreiben, anstatt gegen andere Parteien. Um die GfV werde es ruhige, weil deren Gemeindevertreter mehr Zeit und Verantwortung für das Keramikgelände aufwenden müssten. Die Freien Wähler hätten durch einige Showeinlagen auf sich aufmerksam gemacht, doch seien sie bei der Bahntrasse auf Kurs gegangen, um diese zu verhindern. Heinze kommentiert zudem, dass das FWB-Wahlprogramm „Ideal 2025“ etwas dick aufgetragen und bereits zu einem „Ideal 2030“ umgewandelt sei.
Zu den Kernthemen der SPD gehört die ärztliche Versorgung. Es reiche nicht aus, wenn ein „fahrender
Arzt“ einmal pro Woche durch die Gemeinde ziehe. Wer krank sei, brauche einen Arzt vor Ort, und nicht in einer anderen Stadt. Die SPD spricht sich klar für den Erhalt des Schlierbacher Dorfgemeinschaftshauses
aus. Alle Gemeinschaftshäuser seien soziale Treffpunkte für ein intaktes Ortsleben. Deshalb will die SPD Investitionen in das Haus mittragen und die nächsten Schritte des Bürgermeisters genau beobachten.
Die SPD will eine Zukunftswerkstatt ins Leben rufen. Diese soll Anfang April gegründet werden, und alle Interessierten sollen sich einbringen. Die Führung dieser Werkstatt habe zunächst Jan Luca Woratschek
übernommen, der eng mit Toni Mutter zusammenarbeite. Die Landtagswahl sei von Bundesthemen überlagert worden, was ein besseres Abschneiden der SPD verhindert habe. Dennoch sei die SPD in Brachttal stärkste Kraft gewesen. In diesem Jahr steht die Europawahl an, in die die Brachttaler SPD mit einem jungen Vorstandsteam ziehe. Landtagsabgeordneter Heinz Lotz sprach sich für ein einiges Europa aus, denn dies sichere den Frieden. Das hätten viele offenbar vergessen. Deshalb müsse man dem Ungarn Orban auf die Füße treten. Apropos Europa: Lotz outete sich als Anhänger von Eintracht Frankfurt. Doch die Durchsuchung im Stadion sei ein Skandal. Innenminister Beuth schieße damit ebenso übers Ziel hinaus, als wenn er Gefängnisstrafen für Pyrotechnik im Stadion fordere. Die gehöre da zwar nicht hin, doch müsse die Verhältnismäßigkeit gewahrt bleiben. Im gleichen Zug fordert Lotz mehr Personal für die Polizei. Bayern zeige, wie es geht. Die SPD wolle die Straßenbeiträge abschaffen, sehe das Land in der Pflicht. Insgesamt lasse die Finanzausstattung der Kommunen durch das Land zu wünschen übrig. Dies sei ebenso notwendig wie eine verbesserte ärztliche Versorgung und der Breitbandausbau im ländlichen Raum.

Quelle: Text GNZ/Möser-Herd

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