SPD-Zukunftswerkstatt

Treffen der Arbeitsgruppe in Neuenschmidten

 „Wir wollen heute Abend querdenken“, hieß es am Dienstagabend in Neuenschmidten. Die Arbeitsgruppe der SPD-Zukunftswerkstatt traf sich in der Gaststätte „Bella Amed“ zur ersten Sitzung. So wurde im Laufe des Abends über zahlreiche relevante Themen diskutiert, mit denen sich das Gremium in der nächsten Zeit näher auseinandersetzen will. Unter anderem ging es um den Ärztenotstand und die Mobilität innerhalb der kleineren Ortsteile.
 
Begrüßt wurde die kleine Gruppe von Jan Luca Woratschek, der auch die Sitzung eröffnete. Das Gremium, bestehend aus Woratschek, Dieter Weber, Toni Mutter und Jürgen Heinze, stellte an diesem Abend zunächst die relevantesten Themen vor. Schnell wurden verschiedene, Brachttal betreffende Punkte vorgebracht. Eines der wichtigsten Probleme stelle aktuell die ärztliche Versorgung in Brachttal dar. Die bestehende Praxis sei völlig überlaufen, zudem würde der behandelnde Arzt zurzeit auch keine neuen Patienten aufnehmen. Die Zwischenlösung eines „fahrenden“ Arztes sei dabei eher suboptimal. „Die einzige langfristige Lösung wäre ein zusätzlicher ansässiger
Arzt“, betonte Toni Mutter. Recherchen zufolge gebe die Kassenärzt liche Vereinigung (KV) an, dass es keinen akuten Notstand gebe. Denn die KV zähle die Gemeinden Bad Soden-Salmünster, Wächtersbach und Brachttal zusammen und komme damit auf eine ärztliche Versorgung von über 100 Prozent. Werde Brachttal allerdings separat betrachtet, gebe es in dieser Gemeinde nur eine ärztliche Versorgung von knapp 35 Prozent. Zu wenig, findet die Arbeitsgruppe. „Anhand dieser Zahlen wären noch gut zwei bis drei Arztstellen frei“, sagte Dieter Weber. Wie Brachttal attraktiv für Hausärzte gestaltet werden und inwiefern die KV für einen Stellenausbau mit ins Boot geholt werden solle, werde die Arbeitsgruppe in der nächsten Sitzung klären.  Der nächste Punkt beinhaltete den Verkehr und die Mobilität. So seien die Busverbindungen in der Gemeinde nicht optimal. Es stelle eine Schwierigkeit dar, teilweise überhaupt aus den Ortschaften zu kommen. „Mehr Busverbindungen zu schaffen, ist eher schwierig, da die Fahrzeuge meistens zu leer sind. Aber das lässt sich auch auf das zu schwache Angebot zurückführen“, sagte Mutter. Problematisch sei es vor allem für junge und alte Bürger. Ein Vorschlag der
Gruppe bestand darin, dass in den Dörfern offizielle Mitnahmestellen eingerichtet werden. Diese gäbe es bereits in anderen Gemeinden. Dabei würde zumeist an der Hauptstraße ein offizielles Schild aufgestellt werden, dass als Sammelstelle genutzt werde. Dort könnten sich die Einwohner hinstellen, die gerne mitgenommen werden möchten. Dann liege es an den Autofahrern, diese Personen mit in den nächsten Ort zu nehmen. Neben den Mitnahmestellen sollen auch die Kreiswerke angefragt werden, ob die Verbindungen verbessert werden können. Auch das Thema Jugendliche wurde diskutiert. Für diese gebe es aktuell im Raum Brachttal eher wenige bis gar keine Angebote. Dieser
Punkt sei jedoch schwierig. Neben den fehlenden Angeboten würde es auch schlicht am Interesse der Jugendlichen mangeln. Eine Möglichkeit, das fehlende Engagement zu mobilisieren, sei etwas auf Vereinsebene zu organisieren und das kulturelle Angebot zu stärken. „Interessant wären dabei Musikveranstaltungen“, sagte Weber.  Problempunkte wie das Mehr generationenhaus, Straßenbeiträge und das Keramikgelände könnten aufgrund von fehlenden Informationen nicht näher ausgeführt werden, da dem Mehrgenerationenhaus ein passendes Gelände fehle, für die Straßenbeiträge der Ist-Zustand ermittelt werden müsse und das Keramikgelände aus dem Entscheidungsbereich herausfalle.

Quelle: GNZ Riemann

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