Enttäuschung über Ergebnis für hessische Hochschulen

Veröffentlicht am 04.10.2018 in Landespolitik

Enttäuschung über Ergebnis für hessische Hochschulen

Bild: Pietro Sutera

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag, Thorsten Schäfer-Gümbel, hat die CDU-geführte Landesregierung für das schlechte Abschneiden der hessischen Universitäten bei der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern verantwortlich gemacht. Die Hauptverantwortung trage Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU), „der in den fünf quälenden Jahren seiner Amtszeit keinerlei Interesse für die Hochschulen in unserem Land entwickelt hat“, sagte Schäfer-Gümbel am Freitag in Wiesbaden.

Die Exzellenzkommission hatte gestern in Bonn bekanntgegeben, dass sie aus den insgesamt 195 Anträgen von 63 Universitäten in ganz Deutschland 57 Exzellenzcluster zur Förderung ausgewählt habe. Darunter befindet sich nur ein einziges Vorhaben aus Hessen, nämlich das Verbundprojekt der Universitäten Gießen und Frankfurt mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung. Das geplante Cardio-Pulmonale Institut, das auf einem bestehenden Exzellenzcluster für Herz-Lungen-Forschung (ECCPS) basiert, soll bis 2025 Fördermittel in Höhe von 45 Millionen Euro erhalten, was ungefähr zwei Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Gelder entspricht. Alle anderen hessischen Hochschulen gehen leer aus.

Thorsten Schäfer-Gümbel sagte dazu: „Ich freue mich natürlich sehr, dass die Universitäten Gießen und Frankfurt weiter als Exzellenzcluster gefördert werden. Und ich gratuliere denen sehr herzlich, die an den Hochschulen mit ihren herausragenden wissenschaftlichen Ansätzen und viel persönlichem Engagement dafür gesorgt haben, dass die Pläne für das Cardio-Pulmonale Institut im bundesweiten Vergleich überzeugt haben. Aber die Tatsache, dass es nur ein einziges Exzellenzprojekt aus Hessen in die Förderung geschafft hat, ist eine bittere Pille. Es rächt sich nun, dass Hessen mit Boris Rhein seit fünf Jahren einen Minister für Wissenschaft und Kunst hat, der sich weder für Kunst noch für die Wissenschaft interessiert. Deswegen finden die hessischen Hochschulen an der Spitze des Ministeriums weder Verständnis noch Unterstützung. Statt sich der Stärkung und Weiterentwicklung der Hochschulen in unserem Land zu widmen, ist der Minister vor allem mit teuren Hochglanzbroschüren aufgefallen.“

Schäfer-Gümbel wies darauf hin, dass das für Hessen enttäuschende Ergebnis der Exzellenzentscheidung nicht unerwartet komme. Bereits im September 2017 habe sich abgezeichnet, dass Hessen im neuen Exzellenzwettbewerb schlechte Karten habe. Nur die Universität Gießen und die TU Darmstadt waren noch mit zwei Anträgen im Rennen, während die Universität Frankfurt lediglich die eine Chance auf Teilnahme über den Forschungsverbund hatte.

 

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